1. Sandras Sommertag


    Datum: 07.06.2024, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... wolle, dann könne er sich auch neben sie legen. Kevin hatte einen knallroten Kopf bekommen und war weg gelaufen. Seitdem hatte er nie wieder ein Wort mit ihr gewechselt. Na denn, schönen Tag noch. Oder kommst Du nachher noch mit an den See? Er schüttelte den Kopf. Sandra ging hinein. Er sah ihr nach, wohl wissend, dass er jetzt mindestens ein halbes Jahr beim Wichsen an nichts anderes denken würde, so wie alle Jungs aus dem Ort, denen Sandra bislang so begegnet war.
    
    Das dunkelhaarige Mädchen sah sich in ihrer eigenen Wohnung um. Ein Vierteljahr war sie schon nicht mehr hier gewesen. Alles war unverändert. Nein, doch nicht. Ihre Fotos hingen nicht mehr an der Pinwand, am Schrank, standen nicht mehr neben dem Bett. Ging das so schnell? Sie legte ihr Kleidchen in der Küche ab und sah sich suchend um. Sie ging an seinen PC. Das Passwort war noch unverändert. Sie schaute, neugierig geworden, in seine Mails. Liebesbriefe! Von einer anderen. Aus dem Club! Verdammt, sie hatte es gewusst! Er hatte schon wieder eine Neue! Er hatte auch gar keinen Freund in Frankfurt! Ob seine Eltern das wussten? Bestimmt nicht. Neben dem Bett lagen Kondome! Bestimmt nicht für Sandra! Und seine Mails er schrieb so schlecht! Scheiße! Sie war den Tränen nah, warf sich auf das Bett, mit den weißen Stiefeln, starrte an die Decke. Dann raffte sie sich auf und erhob sich.
    
    Die Stiefel, die noch kaum eingelaufen waren, begannen zu drücken. Außerdem waren sie viel zu warm. Ich werde sie gegen meine alten ...
    ... Turnschuhe tauschen, die hier noch irgendwo herumliegen müssten. Mark braucht sie ja eh nicht mehr zu sehen. Ach was, ich lasse sie gleich hier! Sie zog sie aus, warf sie im weiten Bogen in die Ecke. So, was gehört hier noch mir?! Sie packte ein paar Dinge zusammen, warf alles achtlos in einen Beutel. Es klingelte von unten, aus der Gegensprechanlage. Carolin war fertig. Sandra öffnete und rief herunter: Einen Moment noch! Bin sofort fertig. Carolin kam hoch, sah ihr kurz zu, dann begriff sie: Du verlässt ihn?! Wir sind schon seit drei Wochen auseinander. Aber ich wollte ihn noch mal sehen. Und nun sieh Dir das an! Sie zeigte auf seinen PC, der schon ausgeschaltet war. Carolin verstand nicht. Liebesbriefe von einer anderen. An eine andere. Und Kondome! Und meine Fotos - alle weg! Sie fing an zu schluchzen. Carolin umarmte sie. Unten lärmten wieder die Kinder. Komm´, wir gehen zum See! meinte Sandra, sich selbst aufraffend, nahm ihren Beutel und schloss die Wohnung ab.
    
    Sie riefen die Kinder und gingen hinaus. Die beiden Jungs, fünf und drei, hatten jeder eine Badehose verpasst bekommen. Gehen wir zu Fuß? fragte Carolin. Sandra nickte: Ja, bei dem schönen Wetter. Außerdem bin ich den Weg ewig nicht gegangen. Aber warte noch. Ich bringe noch die Sachen ins Auto. Sandra ging zum Wagen, öffnete und warf den Beutel mit ihren Sachen hinein. Und mein Kleidchen?, fiel ihr ein. Das hatte sie in der Eile oben in der Küche liegen lassen. Sandra sah an sich herunter. Wie schön wäre es ...