1. Auf einer Sklavenplantage -- Teil 02


    Datum: 08.08.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byMaerchenerzaehler

    ... Furcht. Mit ruhigen Worten sagte er: „Wenn du jetzt schön brav bist, tut es dir nicht so weh, da pass ich schon auf. Aber deine Pflichten musst du selbstverständlich erfüllen. Das müssen alle Sklaven tun."
    
    Tituba dachte nun, dass es für sie vielleicht besser wäre, wenn es beide Männer mit ihr taten, da der gütigere Master Paul seinen Bruder vor Gewalttaten abhalten konnte. Es war in der Tat ein Trost für das Sklavenmädchen, dass sie nicht wieder mit Master Timothy alleine sein musste. Paul sah sie an: „Komm jetzt." Er ging los und Tituba, die er am Arm hielt, lief gezwungenermaßen brav zwischen ihren beiden Herren zu dem Herrenhaus und betrat die unbeleuchtete Veranda.
    
    Das Sklavenmädchen wurde langsam von Paul gestoppt, bevor er die Tür des Hauses öffnete. Er hielt Tituba eine schwarze Kapuze hin, die auf einem kleinen Tisch neben der Tür lag. „Für den Anfang wirst du diese Kapuze tragen. Wenn mein Bruder und ich wissen, dass du brav genug bist, werden wir dir erlauben, dich auch ohne Kapuze im Herrenhaus zu bewegen."
    
    Sodann setzte er die Kapuze dem verängstigten Sklavenmädchen auf. Dadurch bekam sie noch mehr Angst: Nicht die Angst vor diesen zwei alten Männern, nein, die hatte sie ohnehin schon. Sie hatte Angst, dass ungewiss war, wohin sie geführt wurde. Doch Zeit zum Nachdenken blieb ihr keine:
    
    „Ich werde Dich führen, folg mir einfach" sagte Paul mit fast väterlicher Stimme. Ob das Sklavenmädchen sah, wohin sie gehen musste oder nicht -- es hatte letztlich ...
    ... keine Auswirkung, dachte sie bei sich. Denn sie musste ohnehin dorthin gehen, wohin ihre beiden Herren sie nun führten, ob sie es gesehen hätte oder nicht.
    
    II. Kapitel 6: Im Schlafzimmer von Master Timothy
    
    Mit kleinen Schritten, der Führung an ihrem Arm folgend, betrat das Sklavenmädchen das Herrenhaus, ging gerade aus, dann eine Treppe hoch, einmal rechts herum, eine Tür wurde geöffnet und dann hinter ihr geschlossen. Auch, als sie schon in dem Zimmer stand, musste sie die Kapuze auf dem Kopf behalten. Sie hörte Geraschel, blieb aber starr stehen, während Master Paul sie immer noch an ihrem Oberarm festhielt.
    
    Auf einmal hörte Tituba einen weiblichen Schrei -- genau den Schrei, den sie zuvor gehört hatte. Doch nun viel, viel näher. „Herr, dieser Schrei, ich habe es vorher schon zwei Mal gehört."
    
    Paul beruhigte sie: „Keine Angst, Und dieser dritte Schrei wird jetzt der letzte sein." Er ließ den Arm des Sklavenmädchens los und nahm ihr mit der freien Hand die Kapuze ab. Tituba öffnete die Augen und sah, wie Paul seinen jüngeren Bruder grimmig ansah: „Ich habe Deinen Sohn schon zwei Mal gewarnt. Wenn er ein Sklavenmädchen wieder so traktiert, dann kriegt er die nicht mehr mit auf sein Zimmer."
    
    Tituba glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen: Master Paul setzte sich für ein Sklavenmädchen ein, sogar gegen den Sohn des Masters! Timothy erwiderte: „Der Julian ist halt erst 18 Jahre jung, in dem Alter geht man manchmal zu weit."
    
    Paul erwiderte: „Ich war auch mal so alt ...
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