1. Sklavin für ein Jahr Teil 01


    Datum: 09.07.2024, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... letzten Wochen", fuhr Herr Hoffmann fort, "intensiv durchleuchten lassen." Das war mir inzwischen auch schon klar geworden. "Du hast keine näheren Verwandten, keinen Sexpartner, keine echte Freundin. Du studierst Philosophie, scheinst aber eigentlich nicht zu wissen, wo du hinwillst. Ich gebe zu, dass ich mit Doktor Schneider vor seinem Besuch bei dir geredet und ihn gebeten habe, dir die ungeschönte Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Du solltest deine Situation verstehen, bevor ich dich anspreche."
    
    "Eine Situation, die mir eigentlich gar keine Wahl lässt", sagte ich.
    
    Er zuckte die Schultern. "Wie schon gesagt: Wir sind keine Wohltäter der Menschheit. Wir sind bereit, dir einen neuen, schuldenfreien Start zu verpassen ..."
    
    "... im Gegenzug für die Befriedigung eurer Begierden." Ich sagte das genauso sachlich, wie er.
    
    "Ganz genau." Anja grinste mich lüstern an und legte mir ihre Hand auf den Arm. Meine Härchen stellten sich sofort auf. "Wir haben nicht vor, unseren Altenteil auf Mallorca zu verbringen. Wir wollen so viel Sex, wie wir bekommen können."
    
    Es wurde ein schöner und informativer Abend. Jede Frage, die mir einfiel, wurde von den beiden sorgfältig bedacht und beantwortet. Freundlich, mal sachlich, manchmal auch, wenn es von Anja kam, ein bisschen albern voller versteckter oder nicht ganz so versteckter Andeutungen.
    
    *
    
    "Er hat mir eine Liste mit Regeln ausgedruckt", sagte ich, "die ich laut vorlesen musste. Die sind schon ziemlich hart ..." Ich hielt ...
    ... inne.
    
    "Aber?", fragte Doktor Tiefenbach.
    
    "Ichhatte nie feste Regeln in meinem Leben", sagte ich. "Meine Eltern waren liebevoll und haben mir jeden Streich vergeben. Seit ich eine eigene Studentenbude habe, bin ich diejenige, die ständig irgendwo Sachen herumliegen lässt oder das Eigentum der anderen Mitbewohner nicht respektiert. In den letzten Wochen ... Chaos pur." Ich warf die Hände in die Luft und merkte da erst, dass ich aufgestanden war und hin und her lief, wie ich das immer tat, wenn ich aufgeregt war. Ich setzte mich wieder hin.
    
    "Feste Regeln sind etwas Gutes", sagte Doktor Tiefenbach.
    
    "Vor allem, wenn eine Instanz da ist", meinte ich, "die die Einhaltung der Regeln überprüft und jeden Verstoß ahndet."
    
    "Mit Stockschlägen und Peitschenhieben?"
    
    "Wenn es sein muss mit ..." Ich legte den Kopf schief. "... sagen wir mal, negative Motivation? Positive hatte ich in meinem Leben schon zu Genüge und habe es nicht gewürdigt."
    
    Er lächelte. "Eine sehr weise Erkenntnis für eine junge Frau wie Sie."
    
    "Für irgendwas muss das Philosophiestudium ja gut sein."
    
    Er lachte auf und nickte wissend.
    
    "Sehen Sie, Herr Doktor, ich habe viele historische Romane gelesen, hauptsächlich Romanzen. Ich habe dann manchmal herumgesurft, um zu sehen, wieviel von der Situation historisch richtig beschrieben wurde. Wussten Sie, dass noch im zwanzigsten Jahrhundert in Deutschland junge Mädchen von ihren Eltern als Mägde oder Hausmädchen richtiggehend verkauft wurden?
    
    Kinder, ...
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