1. Die Schule und die Rocker 11


    Datum: 10.08.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    ... erwartet?“
    
    „Doch, es war genau wie erwartet, sie waren nicht da. Sie sind nie da“, sagte Alessa. „Wenn ich sterben würde, kämen sie auch nicht zu meiner Beerdigung und ich bekäme ein anonymes Loch auf einem Friedhof.“
    
    Oma Anemi schüttelte ungläubig den Kopf.
    
    „Das tut mir Leid.“
    
    „Ich war schon fast auf dem Weg zu meinem Freund, als mir ein viel, dass der ja keiner war und nun irgendwo in Kirgisistan den Arsch hinhalten muss. Jetzt bin ich wirklich alleine.“
    
    „Bist du nicht“, sagte Oma Anemi. „Du hast noch eine Oma, die sich um dich sorgt.“
    
    Alessa sah sie an.
    
    „Du kennst mich doch gar nicht:“
    
    „Was spielt das für eine Rolle? Es ist nicht wichtig wer es ist. Es ist doch nur wichtig, dass einer es ist. Meinst du nicht? Auch deine Eltern werden das bestimmt irgendwann so sehen.“
    
    „Ich war vier Jahre mehr bei meinem Zuhälter und auf der Straße und sie haben davon gar nichts gemerkt. Dass ich keine Zeugnisse mehr abgab, haben sie nicht gemerkt. Dass ich jetzt 3 Monate komplett hier war, haben sie nicht gemerkt. Ich bin für niemanden etwas Wert.“
    
    „Sag das nicht. Ich denke, für meinen Sohn bist du was Wert. Er hätte sonst grade nicht gezuckt um dich wieder hier in Empfang zu nehmen.“
    
    „Und trotzdem sitzt du hier und nicht er.“
    
    „Dann schau mal zu ihm rüber.“
    
    Alessa schaute zu Max und sah dort die aufmerksame und ehrliche Besorgnis in seinem Gesicht. Als sie das sah, entspannte sie sich.
    
    „Vielleicht kann er mich ja adoptieren“, sagte Alessa ...
    ... und meine es eigentlich nicht ganz ernst.
    
    „Oder ich mache das“, sagte Anemi. „Es sei denn, ich bin dir zu alt.“
    
    „Nein, du bist mir nicht zu alt und es wäre schön, jemanden zu haben, der nach mir fragt.“
    
    Später in der Nacht vermisste Julius seine Anna. Askanna, mit der Anna den halben Abend zusammen gesessen hatte, grinste ihn freudig an. Als er sie fragte, ob sie wisse, wo Anna sei, schaute diese erst einmal auf ihre neue Armbanduhr, bevor sie ihm antwortete.
    
    „Sie wartet mit ihrem Geschenk für dich in eurem Zimmer.“
    
    „Was hat sie denn noch für ein Geschenk?“
    
    „Das musst du selber herausbekommen.“
    
    Julius stand auf und verabschiedete sich von den anderen. Dann ging er schnell und mit einer gewissen Vorfreude zu ihrem Zimmer. Schon an der Tür merkte er, dass etwas anders war. An der Klinke hing eine Schleife. Vorsichtig öffnete er die Tür fand dahinter eine Spur aus Teelichtern, die zu ihrem gemeinsamen Bett führte. Auf der Matratze lag eine weibliche Gestalt. Eingewickelt in rotes Band mit einer sehr großen Schleife über der Brust.
    
    Julius beeilte sich, aus seinen Kleidern zu kommen. Dann trat er an Bett und sah, dass auch das Gesicht von dem Stoff bedeckt war. Neben der Gestalt lag eine Schere und ein Zettel, auf dem „Bitte vorsichtig auspacken!“ stand. Julius nahm die Schere und schnitt als erstes ein Loch an die Stelle, wo der Mund seiner geliebten Anna war.
    
    „Was für ein wunderschönes Geschenk hast du mir da gemacht. Das ist das beste Geschenk von ...
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