1. Auf der guten Seite der Grenze


    Datum: 31.08.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byDingo666

    ... sich mit brennenden Schenkeln auf, und schlich sich um die Ecke. Wenige Minuten später lag er in seinem Bett, körperlich erschöpft, im Kopf hellwach. Seine Latte klopfte und pochte unter dem Laken und jammerte um Aufmerksamkeit, doch er hielt die geballten Fäuste weg davon.
    
    Es dauerte sehr lange, bis der Schlaf kam.
    
    ***
    
    Die dicke Frau vom Zentrum war schon am Abräumen des Frühstücksbuffets, als Kathrin herein huschte. Die Uhr zeigte fünf nach neun, das Seminar hatte gerade begonnen. Sie hatte nicht verschlafen, sondern absichtlich gewartet. Die letzte halbe Stunde schlug sie in ihrem Zimmer tot und hieß sich dabei eine feige Memme. Doch der Gedanke an eine Begegnung mit Alex erschien ihr einfach zu -- ja, zu was? Zu fürchterlich? Zu anstrengend? Zu gefährlich?
    
    In letzter Sekunde zog sie sich außerdem noch einmal um. Nicht wieder die Hose vom Vortag, sondern ein Kleid. Das grüne. Züchtig hochgeschlossen, und bis über die Knie gehend, brachte es doch ihre schlanke Gestalt hübsch zur Geltung.
    
    Rasch schenkte sie sich einen Kaffee ein. Auf ein Brötchen musste sie heute eben verzichten. So bewaffnet drückte sie die Klinke zum Schulungsraum und warf Dr. Bohnert ein Entschuldigungslächeln zu. Der dozierte bereits wieder über Positionierung und Kundennutzen und hatte ein halbes Blatt am Flipchart vollgekritzelt.
    
    „Ah, guten Morgen, Frau Schützenthaler", rief er aus, als er sie sah. „Schön, dass sie auch den Weg gefunden haben. Dann wären wir ja endlich ...
    ... vollzählig."
    
    Sie biss die Zähne zusammen und reagierte weder auf die höhnischen Worte, noch auf die Kicherlaute oder die Blicke der anderen. Wenigstens Diana warf ihr ein Lächeln zu, als sie sich neben sie setzte und blind in ihrem Block blätterte.
    
    Wie erwartet saßen alle an denselben Plätzen wie am Vortrag, Alex also schräg vor ihr. Er hatte sich bei ihrer Ankunft nicht umgesehen, aber irgendetwas an seiner Haltung verriet ihr, dass ihre Anwesenheit ihn keineswegs gleichgültig ließ. Er trug auch heute die Jeans, dazu ein blau gestreiftes Hemd. Die Farbe harmonierte perfekt mit seinen Haaren.
    
    So ein Mist! Was hatte dieser Typ bloß, dass er sie so aus der Fassung bringen konnte? Nicht nur diese Umarmung gestern nach dem Joggen, deren Nachhall sie immer noch in sich spürte. Dann musste er sie auch noch küssen, und sie damit in ein Chaos aus gegensätzlichen Impulsen und Gefühlen stürzen. Am Vorabend war sie so durcheinander gewesen, dass sie sich nur einmal aus dem Zimmer schlich, um ein belegtes Brot aus dem Automaten im Keller zu ziehen. Ansonsten hielt sie sich verschanzt, hinter der abgeschlossenen Tür, und hinter ihrer Arbeit.
    
    Leider waren ihre Gedanken alle fünf Minuten abgedriftet, bis sie das Notebook zuklappte und ins Bett ging. Doch das stellte sich schnell als falscher Schritt heraus. Die Bilder, die sie verfolgten, nutzten diese neue Umgebung schamlos aus. Erst als sie sich genüsslich über den Bauch strich, da dämmerte ihr, dass sie nicht an die Hände von Detlef dachte, ...
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