1. Total tätowiert aus der Coronablase


    Datum: 04.09.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byNicky1985

    ... nur über einen strapazierende Wanderung in der heißen Sonne über die Hügel.
    
    Durch die gute Gesellschaft verbesserte sich meine Stimmung. Wir verbrachten Tage am Strand und Abende an der Mole, grillten Fisch und aßen frisches Obst. Dabei mussten wir darauf achten, die Hügel mit ihren labyrinthischen Pfaden unbedingt vor dem plötzlichen Einbruch der Dunkelheit wieder zu überqueren. Die langsame, nordeuropäischen Dämmerung, die wir gewohnt waren, gab es hier nicht.
    
    Im Widerspruch zu meiner neuen entspannten Ausgelassenheit wurde Till zunehmend reizbar. Seine Stimmung verschlechterte sich von Tag zu Tag. Vielleicht war er frustriert, weil er nicht mehr meine Verbindung zur Welt war, vielleicht kam er den anderen in unserer Gruppe nicht so nahe wie ich, vielleicht wollte er seine Zeit nur mit mir verbringen, oder vielleicht war es eine Kombination aus allen dreien.
    
    Wie auch immer, wir hatten plötzlich belanglose Streitereien über Kleinigheiten. Aber die Rollen waren in dem Sinne vertauscht, dass ich die Oberhand hatte, weil ich ausnahmsweise den besten Draht zu den Menschen um uns herum hatte.
    
    2. Die Pandemie
    
    Nach fünf Tagen auf der Insel konnten die Spanischversteher unter uns die besorgniserregende Nachricht von der Ausbreitung dieses chinesischen Virus den Nachrichten entnehmen. Als wir im Januar vom Frankfurter Flughafen abhoben, war das Virus noch ein weit entferntes Dritte-Welt-Phänomen. Aber jetzt starben die Menschen auf dem südamerikanischen Festland ...
    ... und in Europa, und alle EU-Bürger wurden dringend aufgefordert, schnellstmöglich zum Flughafen in der Hauptstadt auf dem Festland zu kommen, von wo aus Iberia EU-Bürger nach Madrid ausfliegen würde um sie später auf ihre jeweiligen Heimatländer zu verteilen.
    
    Die wöchentliche Fähre zum Festland würde zwei Tage später planmäßig um drei Uhr von der Mole abfahren. Danach gäbe es vorerst keine Fährabfahrten mehr, da alle kleinen Inseln unter Quarantäne gestellt werden sollten, um die Ausbreitung von Corona zu verhindern.
    
    Die beunruhigenden Nachrichten führten zu angeregten Diskussionen. Till wollte so schnell wie möglich zurück nach Europa, obwohl er und ich eigentlich vorhatten, noch einen Monat in Südamerika unterwegs zu sein. Bei mir war es genau umgekehrt. Ich schlug vor auf der Insel zu bleiben, wo wir für die paar Wochen, die es dauern könnte, bis es vorüber war, vor dem Virus sicher waren.
    
    Die anderen sechs waren zunächst unentschieden. Aber nachdem sie die überfüllten Krankenhäuser und die sich stapelnden Särge in Italien auf dem Fernsehbildschirm des Tienda-Hostals gesehen hatten, waren die meisten überzeugt, dass es an der Zeit war, sich von der paradiesischen Insel zu trennen und in den nasskalten Vorfrühling in Europa oder Kanada zurückzukehren.
    
    3. Die verpasste Fähre
    
    Unser Fährschiff sollte am Sonnabendnachmittag um drei Uhr von der Mole ablegen. Wir packten alle Sachen und ließen unsere Rucksäcke auf dem Gepäckwagen an der Mole, wo er vom nicht allzu ...
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