1. Fagslut -Teil 1: Der Funke, der das Feuer zündet


    Datum: 21.09.2019, Kategorien: BDSM Autor: Anonym

    ... befürchtete taub zu sein.
    
    Julian nahm mir auf dem Weg zum Auto die Sporttasche ab und meinte in gewohnt scherzhafter Manier: „Kein Wunder, dass du vorhin bei mir in der Kneipe so schlecht drauf warst, bei diesem unattraktiven Wicht müsste ich auch saufen, um ihn ertragen zu können! Hat der sich jemals Gedanken um sein Aussehen gemacht? Wäscht der sich überhaupt noch?“ Ich sah Julian an und was ich in seinen Augen bemerkte, war das Gegenteil von dem, was Pascal durch seine Körperhaltung beständig ausgedrückt hatte: Leben! Julian hatte Spaß am Leben, er unternahm etwas, forschte in sich selbst, forschte in anderen, ergründete versteckte Winkel und packte die Dinge an, anstatt sich dahin vegetierend seinem Schicksal zu ergeben. Er hatte eine breit gefächerte Persönlichkeit und zeigte diese, ich konnte richtig fühlen, wie mir von ihm eine mitreißende Energie entgegen schlug, die ich bei Pascal stets schmerzlich vermisst hatte. Julian betörte mich auf eine subtile Weise, die in mir innerhalb des kurzen Zeitraums unserer Bekanntschaft bereits eine sich selbst verzehrende Bewunderung geweckt hatte, die Pascal in einer knapp einjährigen Partnerschaft nicht hatte in mir herauf beschwören können.
    
    Auf der Rückfahrt sah ich in den makellos blauen Himmel, auf welchem die Sonne gerade drohte im Westen unterzugehen. Keine einzige Wolke war zu sehen, nur die zunehmend goldener werdenden Strahlen schmückten das azurblaue Firmament über uns, sodass mich der Wunsch nach einem ...
    ... überdimensionalen Sprungbrett überkam, mit dem ich die Schwerkraft überlisten und in dieses klare erfrischend wirkende Südseemeer springen könnte, um mich unter dem warmen Farbton des glühenden Feuerballs treiben zu lassen. Hatte die Hitze mich heute auf dem Weg zur Bar noch fast erdrückt, so war sie jetzt zusammen mit dem lauen Fahrtwind, ein angenehmer Begleiter des Abends.
    
    Instinktiv fühlte ich, dass nun eine gravierende Veränderung anstand, die ich freimütig empfing und von der ich wusste, dass sie es mir ermöglichen würde, endlich alle Facetten meiner selbst zu entfalten. Es war ein schönes Gefühl, zwar von Aufregung begleitet aber trotzdem überaus wohltuend und heilsam. Endlich! Endlich konnte ich so sein, wie ich war, ohne mich verstecken zu müssen! Ich hätte Luftsprünge vor Freude machen können und doch saß ich ganz ruhig auf dem Beifahrersitz und zählte in Gedanken jede Sekunde, die mir nun gemeinsam mit der, sich in der Ferne einer Fata Morgana ähnlich spiegelnden, Straße so quälend lang erschienen. Julian trug obendrein seinen Anteil dazu bei, meine Ungeduld in die Höhe zu treiben, indem er sich vorhin beim Suchen eines neuen Radiosenders, augenscheinlich unbewusst derart lasziv über die Oberlippe geleckt hatte, dass mir bereits diese unbemerkt kleine Geste ein nicht zu leugnendes Ziehen zwischen die Beine gezaubert hatte. Dieser einladende Mund war einfach von einer Sinnlichkeit gezeichnet, die pure Genusssucht verkörperte, und fügte sich perfekt in das Gesamtbild seines ...
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