Fagslut -Teil 1: Der Funke, der das Feuer zündet
Datum: 21.09.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: Anonym
... würde krähen müssen. Warum zur Hölle war ich dann erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts geboren und nicht im nächsten? Gab es da oben vielleicht irgendeinen grausamen Quälgeist, der sich daran ergötzte, mich mit meinen Ausprägungen und Eigenschaften auf eine Gesellschaft loszulassen, die mir mit ihrem Unverständnis beständig das Leben schwer machte?
„Na herzlichen Dank auch, ich finde das nicht besonders lustig! Vor zwei Jahrzehnten hat man in der Öffentlichkeit allerdings auch noch über dich gelacht und tut es heute teilweise immer noch, das solltest du bei all der Heiterkeit nicht vergessen!“, versank ich bissig und verärgert über derartig provokative Ignoranz in meinem blinden Selbstmitleid. Es war unverkennbar, dass ich in meinem angetrunkenen Zustand allmählich mutiger wurde. Vielleicht sogar zu mutig.
„Nein, um Gottes willen! Du verstehst mich völlig falsch!“, schlug er in einer abwehrenden Geste der Hilflosigkeit die Hände überm Kopf zusammen, bevor er seine Arme bis zum äußeren Rand über das Bartresen streckte und sein Kinn verzweifelt fast gänzlich auf sie sinken ließ, um mich nun mit einem fixierenden Blick von unten nach oben anzusehen, als wüsste er etwas, von dem ich keine Ahnung hätte. „Bist du immer so nett, wenn du zu viel getrunken hast oder ist daran dein Ex schuld?“, bemerkte er spöttelnd aber ich kam nicht dazu, ihm etwas zu entgegnen, denn als ich gerade dabei war eine passende Antwort in meinem beschwipsten Hirn zu formulieren, fuhr er schon ...
... fort: „Also pass auf, wenn du es unbedingt willst … Und es dir wirklich ernst ist …“, druckste Julian plötzlich herum, ehe er mit gedämpfter Stimme fortfuhr: „Kann ich vielleicht was organisieren, da müsste ich aber erstmal herumtelefonieren und außerdem müsstest du dir die Jungs natürlich auch mal anschauen, nicht dass es da zu unangenehmen Überraschungen kommt …“ Sprachlos und völlig perplex starrte ich ihn an. Hatte ich das gerade richtig verstanden? „Was meinst du damit genau? Ich dachte du … äh … von denen du sprichst, die sind doch schwul, oder?“, erkundigte ich mich skeptisch und auf einmal gar nicht mehr so selbstsicher mit einem kleinen schlechten Gewissen. Zudem wollte ich meine Freude über ein solches Angebot ohnehin vorerst zügeln, denn am Ende würde ich nur eine weitere Enttäuschung auf einer Skala verzeichnen müssen, die heute bereits an ihrem oberen Ende geplatzt war.
„Ja nun, du glaubst gar nicht, für wie viele der Männer, mit denen ich schon gevögelt habe, ‚schwul’ ein äußerst dehnbarer Begriff ist, also halt mal schön den Ball flach. Manche sind offen bi und andere interessieren sich nur für unkomplizierten Sex mit Frauen, da dieser sich aber zumeist mit ihnen sehr schwer gestaltet und Männer da einfacher gestrickt sind, wobei sie sich für das gleiche Geschlecht oftmals sowieso mehr erwärmen können … Das betrifft natürlich längst nicht alle aber einige durchaus. Wir feiern hier manchmal Parties, geschlossene Gesellschaft, du verstehst? Und da geht es ...