1. Seminar des Grauens


    Datum: 04.10.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bybumsfidel

    ... hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie musste reden. Sich selbst über ihre Gefühle klar werden. Die praktische Seite war nur ein Aspekt, der bei weitem leichtere sogar. Doch wie sah es auf emotionaler Ebene aus?
    
    Sie war sich nicht sicher und so nutzte sie die nächsten drei Wochen bis zu einer Geschäftsreise Andres zu weiteren Grübeleien. Entsprechend ihrer Natur machte sie Zeichnungen, entwickelte Tabellen, verglich die verschiedenen Varianten. Doch solange sie auch hin und her überlegte, ohne Risiko war keine. Die erfolgversprechendste war die schon angesprochene. Allerdings auch die mit dem höchsten Risiko. Jeder konnte alles gewinnen oder alles verlieren. Besser als Letzteres war zwar der Status Quo, aber auch da konnte leicht für den einen oder anderen ein 'Leider verloren' am Ende dabei herauskommen. Was zum Beispiel, wenn der Kinderwunsch bei Andre überhandnahm, er Nadia einen ansetzte und sich scheiden ließ? Trotz aller Treueschwüre? "Kannst du nächsten Freitag zu mir kommen?", rief sie schließlich Nadia an.
    
    Es war das Wochenende, an dem Andre noch knapp auf Dienstreise war. Sein Rückflug ging erst Samstag und er würde vor dem späten Nachmittag nicht eintreffen.
    
    "Was ist los?", fragte die natürlich misstrauisch zurück, denn sie kannte Andres Dienstplan natürlich ebenso.
    
    "Ich finde, wir sollten reden", blieb Amelie jedoch vage, was bei Nadia einige Befürchtungen auslöste.
    
    Mit einem "Wollt ihr euch scheiden lassen?" platzte sie zur Tür ...
    ... herein.
    
    "Nein, Gott bewahre", lachte Amelie und umarmte sie.
    
    "Gott sei Dank", fiel Nadia ein Stein vom Herzen. "Dann erzähl mal, was es so Wichtiges gibt."
    
    "Immer langsam", bremste Amelie jedoch Nadias Neugierde, "lass es uns erst einmal gemütlich machen."
    
    Sie zeigte Nadia ausführlich den Garten, das Haus mit dem großen Gästezimmer, die leeren Kinderzimmer und erwähnte auch mögliche Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen. Nadia bekam langsam eine Ahnung, worauf Amelie hinaus wollte, sagte aber nichts. Beim dritten Glas Sekt im Garten kam schließlich eine erste entscheidende Frage.
    
    "Wie stehst du zu Lena?", wollte Amelie wissen. "Ist sie eigentlich deine große Liebe, was Frauen betrifft?"
    
    "Nein, natürlich nicht", lachte Nadia zu Amelies Erleichterung. "Bei ihr bin ich eine von vielen und für mich ist sie Mittel zum Zweck. Ich habe es glaube ich schon einmal erwähnt, ich brauche ab und zu die Zärtlichkeit einer Frau und da ich keine Lust habe, mir jedes Mal eine andere zu suchen, gehe ich halt zu ihr."
    
    "Dann wärst du auch bereit eine neue Beziehung einzugehen?"
    
    Überrascht schaute Nadia sie an, dann machte sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht breit.
    
    "Natürlich. Denkst du daran deinen Mann zu betrügen? Ausgerechnet mit seiner Geliebten?"
    
    "Nein", schüttelte Amelie den Kopf, "so einfach ist das nicht."
    
    Stockend begann sie Nadia von ihren Überlegungen zu erzählen, doch von Satz zu Satz wurde sie sicherer. Schließlich sprudelte es nur so aus ihr heraus. Nadia kam überhaupt ...
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