Painters Witch, Painters Bitch
Datum: 07.12.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
Meine Abenteuer als Aktmodell,
oder: was eigentlich sowieso kein Schwein interessiert
Manche Leute glauben,
Aktmodell stehen sei ein Job für arbeitsscheue nymphomanisch-dummgeile Weiber.
Die möchte ich mal sehen, nach 5 Stunden Stillstehen oder Stillsitzen in Posen, die kein normaler Mensch länger als ein paar Sekunden halten kann oder halten würde.
Manchmal bin ich danach so fertig, wie ein Kohlenschlepper.
Manche Leute glauben wohl auch, das wäre eine ganz erotische Sache oder gar so was ähnliches, wie der Besuch eines Freiers im Puff.
Nichts da.
Ich verkaufe meinen Körper nicht, nur das Bild davon, den Anblick.
Eigentlich verkaufe ich ja nur das Licht und den Schatten, den die Sonne
auf meinem Körper erzeugt. Kann man die Sonne verkaufen?
Na gut, manchmal ist es ja auch nur die Kerze oder das elektrische Licht.
Und die muss der Maler oder der Bildhauer selber bezahlen, nicht ich.
Dass ich dabei nackt bin? Na und?
Das wäre auch nur dann ein Grund zur Preiserhöhung, wenn ich mir einbilden würde, dass die Nacktheit eine wirkliche Leistung oder ein großes Überwindungsproblem meinerseits wäre,
das ich mir teuer bezahlen lassen müsste.
Den Zahn habe ich sehr schnell gezogen gekriegt.
Ein Problem st es schon lange nicht mehr, im Gegenteil!
Manchmal muss ich mich auch nur deshalb völlig nackig machen, damit der Maler mich mit Sachen behängen kann, die er gerade für sein Bild braucht. Die Klamotten malt er dann vielleicht auch ...
... noch einer mir völlig fremden Person auf deren Bild.
Irgendeine Kundin, die selber keine Zeit oder keine Lust hat, Modell zu stehen.
Da bin ich einfach nur der nackte Kleiderständer, sonst nix.
Dass mich Menschen, sogar Männer überall ansehen können, mir überallhin schauen, auf jedes Detail meines Körpers einschließlich der ganz intimen?
Darum möchte ich doch auch gebeten haben, bitteschön!
Schließlich: wenn dann mal doch so ein Bild irgendwo in einer Ausstellung hängt, dann fühle ich mich schon ein wenig dafür mit verantwortlich.
Da kann es doch nicht sein, dass mir Einer meine Anatomie total versaut!
Nicht umsonst höre ich, wenn ich mal wieder in einer Malschule oder Akademie im großen Zeichensaal vor vielen Schülern und Studenten posiere, zehnmal in der Stunde den Satz:
Richtig hinschauen, meine Damen und Herren, richtig hinsehen ist die Mutter der Malerei!
Und manchmal ist es auch schon passiert, dass der Meister einen der schüchternen Phantasiemaler aus den hinteren Reihen direkt vor mich hin schleift, so dass er fast mit der Nase an meiner Muschi schnuppern könnte, wenn er dürfte oder wollte
Einmal hat sogar der Hagen, unser alter Knurrbär, einen Studenten an den Händen gepackt und diese dann auf meine Brüste gedrückt.
Da, merkst du jetzt? Das sind keine runden Kreise, das sind Formen, Die haben drei Dimensionen, die werfen einen Schatten!
haben sie wirklichund mich werfen sie um, die Weichkegel
Na siehste! Warum malste dann Kreise? ...