1. Die schöne Gärtnerin


    Datum: 15.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... über die näheren Lebensumstände der Leuenbergers herauszufinden, aber Arne hatte ihn scheinbar schnell durchschaut.
    
    „Frag mich halt einfach was du wissen willst. Wenn es zu persönlich wird sage ich nichts, ansonsten will ich dich ein wenig aufklären. Also, Andrea ist 27 Jahre alt, ein lediges Kind und soviel ich weiß, das einzige Kind von Heide. Ihr damaliger Freund hat sie sitzenlassen, als er erfuhr, dass sie schwanger war. Ob er jemals für Andrea gezahlt hat, ist mir unbekannt. Auf jeden Fall wurde Heide, die damals erst 16 Jahre alt war durch ihre Familie unterstützt, so dass es ihr und dem Kind an nichts fehlte. Du bist der Anwalt, also finde es heraus. Wie die Verjährungsfristen für nicht gezahlten Unterhalt sind, das weiß ich nicht. Seit damals wollte sie nichts mehr von Männern wissen, obwohl sich einige Chancen bei ihr einbildeten. Denn so alt und „schiach" ist Mutter Heide ja nicht. Du wirst schon sehen. Sie hat die Firma vor mehr als 20 Jahren gegründet und führt sie souverän. Allerdings ist die Finanzdecke etwas dünn und manchmal hat sie es nicht leicht. Andrea ist ein Schatz, hübsch, klug, eine klasse Konstruktion, aber halt sehr schüchtern und von ihrer Mutter etwas zu sehr bevormundet."
    
    Sven grinst bei dem Ausdruck „klasse Konstruktion", also hatte nicht nur er das festgestellt. Er wollte mal schauen, ob sich etwas in der Sache entwickeln konnte.
    
    Er nahm noch eine Kugel Eis für den Nachhauseweg mit und schlenderte die Straße Richtung Haus ...
    ... entlang.
    
    Er kam an einem kleinen Modegeschäft vorbei, wo die Besitzerin gerade dabei war, die Ware reinzubringen und abzusperren. Höflich wie er war, grüßte er und stellte sich als neuen Mitbürger vor. Und er hatte große Probleme, die Frau vor ihm nicht anzuglotzen. Du meine Güte, was liefen hier nur für scharfe Frauen herum.
    
    Sein Gegenüber war schätzungsweise so alt wie er, schlank, klein, aber mit allen weiblichen Attributen versehen, bei denen ein Mann wie er, der doch ziemlich abstinent die letzten Jahre gelebt hatte, das große Kribbeln in den Fingern und nicht nur da bekam. Sie hatte Haare wie ein Rauschgoldengel, dunkelblond und bis über die Schultern reichend. Mit ihrer schmalen dunkelrandigen Brille sah sie aus wie Cory Chase, sein schmutziger Traum aus so manchem Pornofilm, den er sich gegönnt hatte.
    
    Er verabschiedete sich hastig von Marianne, so hatte sie sich vorgestellt, bevor er vielleicht noch einige Peinlichkeiten von sich gab und nun ging er schon schneller als vorhin. Er musste zuhause noch ein paar „Handarbeiten" erledigen, sonst würde er heute Nacht keinen Schlaf finden.
    
    Marianne schaute dem Neuen interessiert nach. Groß, schlank, kurzer Vollbart, der Mann war bemerkenswert. Skandinavier, wie sie von Arne erfahren hatte, denn sie hatte ihn gefragt. Sie war nicht neugierig, aber wissen wollte sie es schon. Sie hatte Arne so lange genervt, bis der sie gefragt hatte, ob sie einen Notstand hätte. Ein bisschen vielleicht, aber nicht viel. Ein Wikinger also. So ...
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