1. Die schöne Gärtnerin


    Datum: 15.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... Geschäfte. Er entdeckte noch einen Blumenladen, eine Poststelle mit Schreibwarengeschäft und einen Schuhmacher mit angeschlossenem Geschenke-Laden. Vorbei am Rathaus, wo er sich ummeldete und am Ärztehaus, passierte er den Friseur und 200 Meter weiter war auch schon das Eiscafé. Sein Magen knurrte, weil es schon nach Mittag war und er noch nichts gegessen hatte. Ein Cappuccino würde ihn soweit beruhigen, bis er sich zuhause irgendwas in den Ofen und dann in den Magen schieben konnte.
    
    Das Eiscafé war gut besucht, aber Arne winkte ihn zu sich an seinen Stehtisch, von dem er einen guten Überblick über seine Kundschaft hatte.
    
    „Nun, schon einiges in die Wege geleitet?", wollte der wissen.
    
    Sven nickte und sagte ihm, wer morgen bei ihm vorbei schauen würde und was geplant war.
    
    „Da wird es übermorgen richtig rundgehen. Strom und GWS werden sich die Arbeit schon so einteilen, dass sie sich nicht in die Quere kommen. Das sind die gewohnt. Es kann sogar sein, dass die gleich anfangen. Die haben damals beim Umbau des Hauses Strom und Wasser verlegt und haben bestimmt noch die Pläne. Und die Gartenfeen kommen am Nachmittag? Mit wem hast du verhandelt?"
    
    „Ich glaube Andrea heißt sie."
    
    „Ah, die schöne Gärtnerin. Ein liebes Mädchen, hat aber bei der Mutter auch keinen leichten Stand. Obwohl sie alles kann, kreativ und planvoll ist, muss sie wegen jeder Kleinigkeit Mama fragen. So wird sie nie selbstständig und kann sich nicht richtig entfalten. Ich hab Heide schon gesagt, ...
    ... sie soll dem Kind etwas mehr Freiheit geben, aber sie ist ein echter Controletti und will alles im Griff behalten. War das bei dir zuhause auch so?"
    
    „Nein, bei mir war das was ganz Andreas, äh, was anderes. Ich hatte sehr viel Freiheiten und konnte mich eigentlich voll entfalten."
    
    Arne hatte seinen sprachlichen Ausrutscher sehr wohl bemerkt und grinste ihn an.
    
    „Scheinbar hat sie doch einen gewissen Eindruck bei dir hinterlassen. Geht jedem so. Wenn man einmal diese Haare gesehen hat, dann will man hineingreifen und . . .und . . ."
    
    Er schien wohl zu ahnen welche Gedanken Sven durch den Kopf gingen.
    
    „Da ist aber immer noch ihre Mutter. Na, du wirst sie ja sicher morgen kennenlernen."
    
    „Hast du auch schon mal darüber nachgedacht?", fragte Sven.
    
    „Iiiiich??? Wie kommst du darauf. Ich bin verheiratet, habe inzwischen sechs Töchter, von denen zwei allerdings schon selber Familie haben, eine wunderschöne Frau, wie du ja schon bemerkt hast und wenn du mal so auf die Vierzig zugehst, da wirst du schon etwas ruhiger. Aber die Gedanken sind frei."
    
    Sven verschluckte sich fast an seinem Cappuccino, als Arne das sagte. Vierzig? Also er ging schon eher auf die Siebzig zu, schien das aber wie selbstverständlich zu ignorieren. Na ja, so eine junge hübsche Frau und sechs Töchter, die konnten einen Mann entweder lange jung halten oder schnell ins Grab bringen. Und Arne hatte sich offensichtlich für das erste entschieden.
    
    Sven versuchte unauffällig, wie er meinte, etwas ...
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