1. Die schöne Gärtnerin


    Datum: 15.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... diejenige sein, die ihm ins Netz ging und wie sie sich für ihre Tochter opfern würde. Ob das allerdings ein Opfer wäre, das bliebe dahingestellt. Sie betrachtete die großen, gepflegten Hände ihres Gegenüber und alleine schon die Vorstellung, dass sich diese sensiblen Hände über ihre . . .
    
    Eine leichte Hitzewelle durchströmte sie und sie schüttelte sich leicht.
    
    "Ist alles in Ordnung, Frau Leuenberger?", fragte sie Sven leicht besorgt.
    
    "Ja ja", entgegnete sie hastig, "Wahrscheinlich nur eine leichte Sommergrippe. Wir sind ja hier jetzt fertig, da werde ich mal nach Hause fahren und mich ein wenig ausruhen."
    
    Sie schaute Andrea an.
    
    "Du bleibst noch mit Rudi hier und ihr macht noch die notwendigen Vorarbeiten. Die anderen setze ich bei Schneiders ab, dass sie wie vereinbart die Bäume noch fertig schneiden. Ihr müsst dann halt zu Fuß heimgehen, Andrea."
    
    "Nicht nötig", meinte Sven, "ich muss sowieso noch einmal ins Dorf und da kann ich die beiden mitnehmen."
    
    Heide nickte, fühlte sich aber nicht sonderlich wohl dabei, als sie bemerkte, wie Andrea plötzlich strahlte. Na, wenigsten war sie nicht alleine mit diesem . . . diesem . . . Ihr wollte so recht keine Bezeichnung für Mortensen einfallen, aber wenigstens war Rudi mit dabei.
    
    * * *
    
    Kaum war die Chefin weg, da blühte Andrea richtig auf. Sie schickte Rudi ums Haus, damit er die Büsche schon soweit zuschnitt, das sie morgen den Rasen ohne Probleme mähen konnten. Sie würde sich inzwischen mit Herrn Mortensen ...
    ... darüber unterhalten, wo überall die neuen Büsche und Pflanzen eingesetzt werden sollten.
    
    Sven hatte zwar keine Ahnung davon, hatte aber auch nichts dagegen, sich in der Nähe von Andrea aufzuhalten. Im Gegenteil, er fühlte sich in ihrer Gegenwart sehr wohl und konnte kein Auge von ihr wenden. Sie genoss die Aufmerksamkeit, die er ihr zukommen lies.
    
    Andrea und Sven saßen auf der Veranda und sie versuchte ihm zu erklären, wie der Garten in ihrer Vorstellung nachher aussehen würde. Sven lauschte aufmerksam, konnte sich das aber bildlich einfach nicht vorstellen.
    
    „Haben Sie Papier und Stift?"
    
    Sven nickte und forderte sie auf ihm zu folgen. Er ging in sein Büro, bat sie am Schreibtisch Platz zu nehmen und holte aus einem Büroschrank Stifte und ein DIN A3 Blatt.
    
    Andrea überlegte kurz, dann fing sie an mit sicheren Bleistiftstrichen ihre Vorstellung zu Papier zu bringen. Sven staunte, wie die Konturen seines Hauses geradezu plastisch entstanden. Es folgten die Bäume, die sie zu pflanzen gedachte, die Vorbeete und der Blumenschmuck an den Fenstern.
    
    Als sie fertig war drehte sie ihren Kopf zu Sven, der hinter ihr stand und fasziniert zugesehen hatte.
    
    „Und?" Nicht mehr und nicht weniger, nur „Und?"
    
    Sven legte ihr seine Hände auf die Schultern.
    
    „Andrea, ich möchte, dass Sie die Arbeiten hier übernehmen und leiten. Da gehören ein sicheres Auge und ihre Vorstellungen einfach dazu. Keine könnte es besser und ein Mann schon gar nicht."
    
    Andrea seufzte und legte ...
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