1. Die schöne Gärtnerin


    Datum: 15.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... ihren Kopf auf seine Hand, als würde ihr das die Sicherheit geben, die sie brauchte.
    
    „Das wird aber einen Kampf mit Mama geben, die gerne das Sagen bei so einer Sache hat. Sie traut mir das einfach nicht zu und wird sicher nicht damit einverstanden sein. Ach, Herr Mortensen, ich habe kein gutes Gefühl dabei."
    
    Sven spürte, wie sein Handrücken feucht wurde. Bei Andrea flossen die Tränen.
    
    Er drehte den Bürosessel zu sich her, ging in die Knie und nahm Andreas Hände.
    
    „Bitte sag Sven zu mir", bat er sie. „Wenn wir die nächste Zeit zusammenarbeiten werden, dann klingt das nicht so förmlich und ich würde mich sehr freuen wenn ich Andrea zu dir sagen dürfte."
    
    Andrea schniefte und nickte. Sven nahm sein Taschentuch und wischte ihr die Tränen zärtlich aus den Augen.
    
    „Und mit deiner Mutter werde ich nachher reden, wenn ich dich nach Hause fahre. Ich werde darauf bestehen, dass du das machst, jetzt nachdem ich dein Bild gesehen habe. So will ich es haben und nicht anders. Du weißt wie es aussehen wird, also musst du es durchführen. Kein anderer wird es so können."
    
    Andrea rutschte aus dem Sessel und kniete jetzt auch auf dem Boden. Sie umarmte Sven und schluchzte. Er flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr und hielt sie fest. Sie fühlte sich so gut an, voller Leben und voll Wärme.
    
    Und sie klammerte sich auch an ihn, als könne diese Umarmung ihr neue Kraft und Zuversicht geben.
    
    Er lehnte sich leicht zurück, schaute ihr ins Gesicht und lächelte.
    
    „Wieder besser, ...
    ... alles in Ordnung?" fragte er und dann tat er etwas, von dem er nicht wusste, ob es nicht ein großer Fehler war.
    
    Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und dann küsste er ihr die Tränen zärtlich von den Wangen. Andrea zuckte erst ein wenig zusammen, dann warf sie sich an Svens Brust, umklammerte ihn und bedeckte sein Gesicht mit zahlreichen Küssen. Zuerst wild und ungestüm, dann immer sanfter und liebevoller. Und Sven blieb ihr nichts schuldig, bis sie ein Klopfen an der Terrassentür auseinander fahren ließ.
    
    * * *
    
    Rudi stand in der Tür und grinste sie an.
    
    Sven half Andrea auf, die sich aus seinen Armen löste und auf Rudi zuging.
    
    „Du hältst die Klappe Rudi, du hast nichts gesehen, klar? Eine dumme Bemerkung, eine zweideutige Andeutung und du kannst deine Sachen packen. Es ist nichts passiert und das was nicht passiert ist, bleibt unter uns, verstanden? Und kein Wort zu meiner Mutter!"
    
    Rudi nickte ein wenig eingeschüchtert.
    
    „Alles klar Chefin, kein Wort. Ehrenwort."
    
    Andrea nickte und klopfte ihm leicht auf die Schulter.
    
    „Alles erledigt?"
    
    „Klar, wir können gleich morgen früh mit dem vollen Programm starten, Chefin. Nur die Magnolie musste ich ordentlich stutzen, da sie wild gewuchert ist. Jetzt kommt man auch mit dem Aufsitzmäher unter den Bäumen durch."
    
    „Gut, wohin sollen wir dich bringen? Heim oder Firma?"
    
    „Zur Firma, ich bin mit dem Moped da bei dem schönen Wetter."
    
    Sven schaute Andrea etwas erstaunt an. Diesen Auftritt hätte er ihr nicht so ...
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