Die schöne Gärtnerin
Datum: 15.01.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... Seiten des Lebens genießen konnte. Stunden der zärtlichen Zweisamkeit, eine Schulter zum anlehnen, einfach nur die Nähe des anderen genießen. Seinen Duft einatmen, seinen Herzschlag spüren, oder zu fühlen, wie seine Fingerspitzen über ihre Haut fuhren und sie erregten und stimulierten.
Sie schaute zu ihrer Tochter und zu Sven hinüber und spürte plötzlich eine leichte Spur von Eifersucht. Warum konnte sie nicht so ein Glück wie Andrea haben? Sie griff sich ihr Weinglas und leerte es mit einigen großen Zügen.
Sven schenkte ihr aufmerksam wieder nach.
Im Lauf des Abends wurde Heide immer ruhiger und trank stattdessen etwas zu viel. Irgendwann war sie dann in ihrem Stuhl zusammen gesunken und eingeschlafen.
„Ich glaube, ich bringe Mama ins Bett, bevor sie noch vom Stuhl kippt. Ich glaube es ist besser, wenn sie sich hinlegt. Kümmere dich bitte um die Gäste, bis ich wiederkomme."
* * *
Sie wuchteten Heide in die Höhe, Andrea legte ihren einen Arm über ihre Schulter und fasste sie mit der anderen Hand um die Hüfte. Dann marschierte sie los und Heide hatte große Mühe, ihre Schritte zu koordinieren. Als sie im Haus waren, hatte Andrea plötzlich eine echt schräge Idee. Sie hatte oft mitbekommen, dass ihre Mutter traurig war, wenn sie das Glück anderer Menschen sah. Warum sollte sie nicht auch einmal das Glück haben, das andere erleben durften. Sie selbst würde es verkraften, das Kostbarste, das sie hatte, mit ihr zu teilen.
Also zog sie ihre Mutter aus und ...
... steckte sie nackt in ihr Bett, statt in sie in ihr eigenes Bett zu bringen. Jetzt musste sie nur noch verschwinden, bevor Sven ins Bett ging, aber da würde ihr schon etwas einfallen. Sie selbst würde zum Schlafen in die Wohnung ihrer Mutter gehen und die beiden vor dem Frühstück in einer verfänglichen Situation überraschen. Voraussetzung war natürlich, dass auch Sven noch etwas kräftiger dem Alkohol zusprach.
Gegen 23 Uhr wurde es ruhiger. Die ersten Gäste waren schon gegangen und auch Andrea hatte sich mit den Worten "Ich geh schon mal vor, Schatz. Sperr nachher bitte ab und lass mich nicht so lange warten", verabschiedet und einem verwunderten Sven die Schlüssel der Gärtnerei in die Hand gedrückt. Wie kam er dazu die Rolle des Gastgebers zu spielen, wo er doch noch gar nicht der Hausherr war?
Heide´s Mitarbeiter hatten inzwischen etwas aufgeräumt, die Grills zum Auskühlen in den Schober gestellt, so dass Sven eigentlich nur noch absperren und das Licht löschen musste. Als er aufstand, hatte er das Gefühl, die Erdachse hätte sich verschoben, weil alles auf einmal so schief war. Dann konstatierte er grinsend, dass es wohl doch vom Wein und Schnaps kommen musste.
Vorsichtig, um nicht ins Schleudern zu kommen, ging er zum Tor, sperrte es ab und nach einem letzten prüfenden Blick löschte er das Licht im Hof.
* * *
Auf leisen Sohlen und ohne Licht anzumachen, er wollte ja niemand wecken, tastete er sich zu Andreas Wohnung. Er zog sich aus, wusch sich und da er im Dunkeln ...