Die schöne Gärtnerin
Datum: 15.01.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... Begeisterung nicht so genau hingesehen.
Aber das hatte alles bis morgen Zeit. Er musste noch etwas essen und ein wenig einkaufen. Also wieder ins Auto und ab in den Supermarkt. Der war für so ein kleines Dorf ziemlich groß und das Warenangebot war sehr vielfältig. Sven kaufte reichlich ein, denn Kühlschrank und Kühltruhe waren so leer wie sein Magen. Nahe beim Markt hatte er ein Asiarestaurant gesehen, da wollte er später seinen Kalorienbedarf decken.
Gesättigt und zufrieden fuhr er in Richtung nach Hause, als er am Eiscafé vorbei kam. Ein Parkplatz war frei und schon bog er ab. Man musste die Gelegenheit beim Schopf packen, denn ein Cappuccino oder Espresso hatte noch Platz.
Er betrat die Eisdiele und schon bekam er ein Dessert für seine Sinne. Eine Frau, etwas jünger als er, stand hinter der Theke und bereitete einige Eisbecher zu, die schon sehnlichst an den Tischen erwartet wurden.
So etwas hübsches und knackiges hätte er hier bestimmt nicht erwartet. Sven schluckte, als sie ihn anlächelte und nach seinen Wünschen fragte.
„Einen Cappuccino, bitte", aber er hätte lieber etwas anderes gesagt.
Die Schiebetür zum Nebenraum fuhr zur Seite und ein untersetzter älterer Mann mit Brille, Halbglatze, breiten Schultern und zwei Eisbehältern betrat den Raum.
Die Frau trat zu ihm, küsste ihn, wie es eine Tochter bei ihrem Vater auf keinen Fall tun sollte und sagte:
„Ich geh hoch und schau nach den Kindern, Liebling. Machst du bitte hier weiter?
Der Herr ...
... bekommt einen Cappuccino und ich dicke Beine, wenn ich hier noch länger rumstehe. Ich komme um halb Acht runter und helfe dir beim Aufräumen."
„Du kannst oben bleiben, Schatz. Heike will heute Abend noch putzen, weil sie morgen in der Früh ihre Enkelin da hat."
„Ach schön", meinte die Frau, „endlich mal etwas früher die Beine hochlegen."
Sie winkte den Gästen zu, wünschte allen einen schönen Abend und verließ das Café.
Sven war verblüfft. Diese hübsche Frau und der, Verzeihung, alte Sack waren Mann und Frau? Und alle schienen das so hinzunehmen und keiner regte sich darüber auf?
Er war ja aus der Stadt so einiges gewohnt, aber das?
Svens Weltbild war erschüttert.
Jetzt musste nur noch eine Elfjährige mit einem Mittvierziger hereinkommen und den als ihren Mann vorstellen. Ach du Heilig´s Blechle, wo war er hier gelandet?
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
Jürgen zuckte zusammen, als der Gelatiere ihn fragte.
„Ääääh, ja, also, ich bin neu hier und wollte mich einmal umschauen. Das Dorf hat wohl viel zu bieten? Ich heiße Sven Lars Mortensen."
„Er du dansker? I det mindste ved navn. Knækbrød eller smørrebrød, for at bruge en kliche med det samme ( Sie sind wohl Däne? Jedenfalls dem Namen nach. Knäckebrot oder Smörrebröd, um gleich mal ein Klischee zu bedienen?)."
Jetzt war Sven wirklich geplättet.
„Äääh, sie sprechen Dänisch? Hier im Schwarzwald?"
„Ich war nicht immer hier. Ich komme aus Bayern."
„Jaaaaahhh, da redet man doch auch kein ...