1. Au-pair 12


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    ... vor einem Zaun, der summte. Ich habe sie alleine gelassen. Ich habe sie zurückgelassen. Ich musste sie doch retten. Sie hat gesagt, ich soll sie retten."
    
    All das war aus ihr herausgesprudelt. Wie Erinnerungen, die endlich wie ein Damm brachen.
    
    "Elli, ist ja gut. Jetzt musst du dich erst mal erholen. Danach werden du und deine Freunde einen Weg finden, Nancy zu finden."
    
    "Wir wollten Fotos machen. Von der REM", flüsterte Elli. "Ich weiß nur nicht mehr warum."
    
    "Das findest du auch wieder raus. Nur das nächste Mal nimmst du eine Drone. Wenn man auf die schießt, dann tut das weniger Weh."
    
    Sie lachte.
    
    "Kannst du nicht doch mit uns kommen?"
    
    "Nein, mein Vater und der Gamler haben scheinbar einen Deal gemacht, der mich sechs Monate in seinem Haus festhalten sollte. Wenn ich mit dir gehe, wirst du mich an ihn verlieren. So bin ich frei."
    
    Sie nickte: „Frei, mutig und neugierig, die Welt zu sehen. Die Bedeutung meines Tattoos.“
    
    „Ich weiß, hat mir deine Mama erzählt.“
    
    Wir langen noch lange im Bett, bis es Zeit wurde, zu gehen. Ich brachte sie zum Flughafen, wo sie eine ziemliche Weile nur da stand und meine Hand zerquetschte. Mit starren Augen blickte sie auf die Maschine.
    
    „Darf ich?“, fragte Tianna und nahm dann ihre andere Hand. Sam Junior lag in einem Tragetuch an ihrer Brust.
    
    „Tianna wird die ganze Zeit bei dir bleiben. Du musst ihr helfen. Sie ist noch nie geflogen.“
    
    Elli sah zu Tianna und die schüttelte den Kopf.
    
    „Es ist eigentlich ...
    ... sicher“, sagte Elli. „In Australien ist offiziell die letzten 10 Jahre keiner abgestürzt. Nur verschollen. Und nach so einer großen Maschine suchen die länger.“
    
    „Dann hast du also keinen Grund, dich länger ums Einsteigen zu drücken.“
    
    Ich schob Elli bis in die Maschine und sah dann zu, wie sich die Tür hinter ihnen Schloss. Unten wartete noch Amy und Dom auf mich. Als die Maschine abgeflogen war, nahm mich Dom in den Arm. Auch er heulte, obwohl er das die ganzen Wochen zu verhindern wusste.
    
    „Danke Jac, dass du sie gefunden hast.“
    
    „Nein, Dom. Du warst es selber. Du hast mich auf die Suche nach dem Geist geschickt.“
    
    Dom ließ mich los, nur damit ich in den Armen von Amy landete.
    
    „Du bist ein Schatz“, sagte die. „Wer immer dich einmal fängt und halten kann, der hat den größten Schatz der Erde gefangen.“
    
    „Und ich werde dann wohl vor ihm fliehen“, sagte ich traurig. „Ich mag es nicht, gefangen zu werden.“
    
    „Ja und deshalb lassen wir dich jetzt gehen. Ich glaube, du hast noch große Aufgaben zu erfüllen.“
    
    „Dabei will ich nur das Land und die Menschen darin kennenlernen.“
    
    „So wie du die Menschen triffst, lernst du sie in ihren besten und schlimmsten Zeiten kennen. Besser kann man sich mit Menschen nicht verbinden. Wo willst du von hier aus hin?“
    
    „Nach Coober Pedy. Das scheint ein ganz besonderer Ort zu sein.“
    
    „Das Loch des weißen Mannes. Ich war noch nicht da, aber du wirst bestimmt ein paar Fotos schicken von dem Mann oder der Frau, die du da ...
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