1. Au-pair 12


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    ... kennenlernst.“
    
    „Ich verspreche es.“
    
    Wir hatten noch einen Abend zusammen, bis mein Bus kommen sollte. Ellis Eltern hatten darauf bestanden, mir ihr ganzes restliches Barvermögen aufzudrücken, weshalb ich mir das Ticket und das Hotel in Coober Pedy leisten konnte. Ich wollte sie wenigsten zum Dank für alles das Essen bezahlen, aber sie lehnten ab. Ich wurde zum klassischen Känguru Burger eingeladen. Vom Geschmack her war es Rind und Amy erklärte, der Name komme vom Brötchen im Fleisch. Dadurch würde der Burger springen, wenn man es fallen ließ. Wir lachten herzlich. An der Bushaltestelle musste der Busfahrer erst damit drohen, dass er ohne mich fuhr, bevor mich Amy losließ.
    
    „Ich habe das Gefühl, als wäre es ein Abschied für immer.“
    
    „Ich werde mich bei dir melden, bestimmt.“
    
    Dann stieg ich in den Bus. Ich winkte noch lange und hatte danach das Gefühl, dass nun endgültig ein Abschnitt meines Lebens abgeschlossen war. Drei Monate waren jetzt schon um, ein Viertel der Zeit, die ich für au-pair eingeplant hatte. Was würde ich die restliche Zeit hier erleben, wen würde ich noch kennenlernen?
    
    Ich hatte das Gefühl, dass ich zu Elli zurückmüsste. Sie hätte es verdient, dass ich ein Jahr bei Sam Junior half. Aber ich wäre wieder in der Nähe der Gamlers und das würde nicht gut gehen. Ich musste so viel Land, wie es irgend geht, zwischen meine Gastfamilie und mich bringen.
    
    Um auf andere Gedanken zu kommen, sah ich mir die anderen Fahrgäste an. Es waren überwiegend ...
    ... Männer. Vom Typ her würde ich behaupten, dass es Arbeiter waren. Hier draußen war es wohl hauptsächlich Minenarbeiter. Ihre Bosse würden wahrscheinlich fliegen, dachte ich bei mir. Ein etwas Jüngerer grinste mich an. Als ich zurück lächelte stand er auf und kam zu mir herüber.
    
    „Na Küken, schon mal einen richtigen Hahn gehabt?“
    
    Ich lachte. „Was war das denn? Den Anmachspruch habe ich noch nie gehört.“
    
    „Den hab ich mir auch gerade erst ausgedacht“, sagte er. „Hat er Erfolg?“
    
    „Normal würde ich jemanden, der mich vor meinem Namen zuerst flachlegen will, eine klare Absage verpassen, aber mit dem Spruch hast du mich.“
    
    Er grinste: „Hi ich bin Jac, wie heißt du?“
    
    Ich lachte wieder und sagte: „Jac.“
    
    „Was ist an Jac so komisch?“
    
    „Dass du genauso heißt wie ich“, lächelte ich zurück. „Eigentlich heiße ich Jacqueline.“
    
    „Und ich heiße eigentlich Jacques, meine Großeltern kamen aus Frankreich, deine auch?“
    
    Ich schüttelte den Kopf. „Meine Mama kommt aus Paris, mein Papa ist aber Deutscher. Ich bin nur zu Besuch hier. Zum Reisen.“
    
    „Dafür hast du aber wenig Gepäck“, sagte er.
    
    „Was braucht es mehr als ein Handtuch“, fragte ich.
    
    „Hast du auch einen Babelfish im Ohr“, er drehte meinen Kopf und schaute in meins. „Und wo ist der Anhalter?“
    
    Ich zog das noch leere Notizbuch aus meinem Rucksack.
    
    „Ich bin der Urautor für Australien. Da muss einiges erneuert werden, nach der Rekonstruktion.“
    
    Wieder lachten wir beide.
    
    „Was machst du eigentlich, Jac?“, ...