Zukunftsförderung - Teil 01
Datum: 29.01.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byredwalker
... ein Mensch daraus hervortrat. Als er näher dran ist, erkannte er die Mutter, die ihn in dem Moment auch erkannte. In ihren Augen blitzte etwas auf, das er nicht deuten konnte, aber dann war er auch schon vorbei. Diese Begebenheit hatte er dann auch schnell wieder vergessen, bis er nach einiger Zeit wieder dran erinnert wurde.
An einem Donnerstag Ende Februar standen die beiden mit verweinten Augen an der Haltestelle und hielten sich in den Armen. Beide weinten und schluchzten leise und er bekam mit, worüber sie sich leise unterhielten.
„Ich weiß ja, dass wir uns das nicht leisten können, aber es wäre schon schön, die Abschlussfahrt mitzumachen." sagte die Tochter, als er ankam.
Die Mutter nickte und schluchzte leise: „Ich weiß mein Schatz, aber das geht einfach nicht, das ist viel zu viel Geld."
Die Kleine nickte und sagt: „Klar, das weiß ich. Ich versuch heute dem Lehrer zu sagen, dass ich nicht mitkann und dass ich dann in der anderen Klasse mit in den Unterricht gehe." Das geht schon irgendwie."
„Ja, aber denk dran, sag ihm nicht, dass es wegen dem Geld nicht geht. Versprich mir, dass du die Schuld auch mich schiebst, sag, dass ich eine so weite Reise verbiete. Dann bin ich die Böse und er forscht vielleicht nicht nach."
Das Mädchen nickte und als der Bus gerade ankam, stieg sie ein. Die Mutter sagte wieder leise: „Du weißt mein Schatz, dass ich dich lieb hab, aber es geht nicht."
Die Tochter nickte und sagte: „Ich hab dich auch lieb, das schaffe ich ...
... schon."
Im Bus ist nur noch eine Doppelsitzbank frei und Max nahm dort Platz. Als das Mädchen neben ihm stehen blieb, klopfte er auf den Sitz neben sich und lächelte sie an. Schüchtern setzte sie sich neben ihn und wollte wieder einen Ordner aus der Tasche holen.
Er sprach sie aber an und sie verharrte in der Bewegung: „Ging es um die Abschlussfahrt in diesem Jahr?" fragte er sie vorsichtig. Sie schaute ihn überrascht an. „Tut mir leid, ich stand ja direkt neben euch und konnte alles verstehen." Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Ihre Miene wird trotzig und sie zischte: „Ich wüsste nicht, was sie das angeht."
Er sagte vorsichtig: „ Ich seh dich jetzt seit einer langen Zeit hier mitfahren und du scheinst eine gute und sehr beliebte Schülerin zu sein. Da wäre es doch schade, wenn du nicht mitfährst."
Ihr Gesicht blieb weiter verschlossen „Ich sagt das nur, weil ich mich an meine Abschlussfahrt immer noch erinnere und das ist schließlich schon eine ziemlich lange Zeit her. Das ist ein Erlebnis, das das Ende einer wichtigen Lebensphase bedeutet. Wäre doch schade, wenn du das verpasst."
Sie zuckte mit den Schultern: „Ja klar. Wär schon schön, wenn ich mitkönnte, aber es geht einfach nicht, das ist einfach viel zu teuer. Also muss ich dem Lehrer absagen."
Er fragte vorsichtig: „Was ist mit Fördermitteln oder so für nicht so finanzstarke Mitschüler?"
Sie schüttelte heftig den Kopf: „Mama will auf keinen Fall irgendwelche Hilfen oder Almosen annehmen." ...