1. Zukunftsförderung - Teil 01


    Datum: 29.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byredwalker

    ... Sie schaute ihn an und er fürchtete, dass sie gleich wieder mauert, aber dann schob sie hinterher: „Und es soll keiner erfahren, dass wir so arm sind und dass ..." Sie stoppt „Es soll nicht jeder wissen, basta."
    
    Max erinnerte sich jetzt an die Begegnung mit der Mutter und schoss einen Testballon ab: „Keiner soll wissen, dass in der Ruine von Novatex wohnt?"
    
    Sie starrte ihn mit großen Augen an: „Woher wissen sie denn ...?" und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Bitte, bitte, bitte, verraten sie das niemandem."
    
    Er lächelte: „Wem sollte ich denn was sagen?" als er sah, dass einige der Mitschüler einstiegen und er verstand ihre Sorgen. Mit einem Blick auf die anderen sagte er dann leise: „Verstehe, ich sag nix. Versteh ich als Schweigepflicht, ok?" Und er zwinkerte ihr mit einem Auge zu.
    
    Sie war wahrscheinlich nicht überzeugt, aber da sie gerade von einem anderen Mädchen angesprochen wird, wurde sie abgelenkt.
    
    Max schaute sie ein wenig an und hatte plötzlich eine ziemlich verrückte Idee. Als die anderen Mädchen weiter nach hinten im Bus gingen, tippte er Sina sanft an. Leise sagte er: „Tu mir einen Gefallen. Sag dem Lehrer heute noch nichts, ok? Ich hab grade eine Idee und würde die heute Nachmittag gern mit dir besprechen. Die Idee ist zwar noch nicht ganz durchdacht, aber ich mach mir noch ein paar Gedanken und sagt dir heute Mittag, was ich damit meine. OK?"
    
    Das Mädchen zögerte: „Was haben sie denn vor?"
    
    Er lächelte: „Nichts unmoralisches, oder was du ...
    ... sonst erwartest. Ich denke, das könnte dir aus der Misere helfen und mir ein gutes Gewissen verschaffen. Versprich, dass du heute noch nicht absagst. Bitte sag ja."
    
    Sie sah ihn lange an: „Ich weiß nicht, was sie damit bezwecken, aber Tina sagte gerade, dass der Lehrer heute eh nicht da ist und ich seh ihn erst morgen wieder. Damit habe ich noch einen Tag Zeit." Sie schaute ihn nachdenklich an: „Ich hab heute nach der Siebten Schluss, also nehm ich den Bus um 14:45 Uhr. Sind sie dann schon mit ihrer Arbeit fertig?"
    
    Er lächelte: „Klar, ich kann mir die Zeiten im Moment frei einteilen. Was hältst du davon, wenn wir vor der Rückfahrt uns ins Café da vorne setzen und ich erklär dir, was ich mir überlegt habe?"
    
    Sie hob eine Augenbraue: „Nicht nur reden also?"
    
    „Nur wenn du magst, wir können auch im Bus reden, aber da bekommen es so viele mit und wir haben nur 34 Minuten Zeit. Was meinst du?"
    
    „Meine Mutter wartet heute nicht unbedingt auf mich, ich hab also ein wenig mehr Zeit." Sie schaute ihn überlegend an: „Also gut. Ich geb' ihnen die Chance mir ihre Idee vorzustellen. Aber wenn mir das irgendwie zu abgedreht vorkommt, bin ich sofort weg. Dass das gleich klar ist."
    
    Er hob beide Hände: „Sonnenklar. Also um 14:33 Uhr etwa an der Haltestelle oder gleich im Café?"
    
    Sie sah ihn an: „Kurz nach halb im Café da vorne an der Ecke." Dann sprang sie auf, lief zur Türe und sprang noch rechtzeitig aus dem Bus.
    
    Max schaute ihr kurz hinterher und als der Bus um die Ecke ...
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