1. Eine lehrreiche Vorführung


    Datum: 10.02.2020, Kategorien: BDSM Autor: byJoyceCunnings

    ... hoffte nur, dass würde nicht allzu lange dauern. Die Musik nervte. Immerhin war es nicht kalt, die hohen Absätze waren allerdings alles andere als bequem.
    
    Zugegeben, mein Zeitgefühl war nicht das beste, aber es musste schon eine halbe Stunde vergangen sein, als ich sämtliche Lust daran verloren hatte, hier noch weiter rumzustehen. "Patrick?!" Wieder keine Antwort. "Ich müsste langsam mal für kleine Mädchen. Wenn du also nichts Außergewöhnliches mehr mit mir vorhast, könntest du mich dann bitte losbinden?" Meine Laune war selten auf einem tieferen Niveau als in diesem Moment. Von Aufmerksamkeit konnte hier keine Rede sein und nur rumzustehen war nicht wirklich aufregend. Nichts rührte sich, keine Tür öffnete sich, keine Hand berührte mich. Nur diese dämliche Musik.
    
    Meine Versuche, eine Hand aus den Fesseln zu befreien scheiterten kläglich. Ich rief wieder nach ihm, wurde richtig sauer, schrie seinen Namen und ein paar Beschimpfungen hinterher. Ohne jede Reaktion. War er wirklich weggefahren?
    
    Ich stand hier in einem Großraumbüro, morgen würden hier Menschen arbeiten, er war oft am Samstag hier. Wie lange wollte er mich hier ausharren lassen? Er würde mich nicht so stehen lassen. Er hatte es versprochen. Meine Beine schmerzten, von meinen Füßen ganz zu schweigen. Ich war kurz davor, einen Krampf im Arm zu bekommen. Das war nicht witzig. Und schon gar nicht erotisch. Ich zerrte mit aller Kraft an meinen Fesseln, stellte mir vor, dass er mir dabei zusah, wie ich meinen ...
    ... Körper vor ihm streckte, wandte und drehte. Oder war ihm was passiert? Lag er da draußen und konnte mich gar nicht befreien? Meine Gedanken drehten sich im Kreis, für Stunden, zumindest kam es mir so vor. Meine schlechte Laune wich ernster Sorge, kurz vor Panik.
    
    Irgendwann setzte endlich diese dämliche Musik aus. Die Stille war wohltuend, wenigstens für einige Zeit, dann glaubte ich, überall Geräusche zu hören. Ich rief wieder nach ihm, bekam aber nur meine eigene Stimme von den Wänden als Antwort. Er hatte die verdammte Augenbinde so fest gezogen, dass ich sie nicht abstreifen konnte. Ich versuchte es mehrfach, indem ich meinen Kopf an meinem Armen entlang rieb, ohne Erfolg.
    
    Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich den Aufzug. Endlich! Der würde was zu hören bekommen. Das Tor ging auf, Schritte. Das waren Absätze, hohe Absätze, ganz sicher. Stimmen, aber nicht seine, zwei Frauen? Panik, augenblicklich. Wie spät war es? Schon Bürozeit?
    
    Die Tür wurde geöffnet. Die Stimmen verstummten kurz, setzten ihr Gespräch aber gleich wieder fort. Ich hörte ihnen gar nicht zu, stand nur da, starr, gelähmt, blind.
    
    Meine Situation brannte sich in mein Bewusstsein. Ich stand hier, nackt, breitbeinig, gefesselt, mit eindeutigen Spermaresten auf und unter mir und jetzt kamen hier Leute rein, die zur Arbeit gingen. Ich wurde knallrot. Tränen stiegen mir in die Augen, ich fühlte mich verraten, ausgeliefert.
    
    Die Scham hielt nicht lange an, wandelte sich in Angst, Panik, Verzweiflung. ...
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