Neuanfang
Datum: 10.02.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: LilahSternchen
... einfacher gebaut sind.
"Das müsste sich machen lassen", meint Werner nach kurzem Überlegen. "Kann ich das mit meinem Team noch kurz besprechen und dir am Nachmittag Bescheid geben? Aber ich glaube nicht, dass es Einwände dagegen gibt."
"Ich würde heute damit beginnen, die Programmierung für die Steuerung der Sauerstoffversorgung in Angriff zu nehmen. Was mir bei Eurem System fehlt, ist die Absicherung. Wir müssen damit rechnen, dass es Probleme gibt oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen."
"An eine Absicherung habe ich sehr wohl gedacht. Bisher hat es aber niemand geschafft, das normale System zu steuern. Deshalb haben wir diese Frage vorerst ausgeklammert. Aber wenn du Vorschläge hast, können wir gerne darüber reden", meint er. Es klingt beinahe wie eine Entschuldigung. Das übergehe ich jedoch.
"Ich komme in dieser Sache ganz sicher noch auf dich zu. Wir können nicht riskieren, dass ein defektes Ventil die gesamte Sauerstoffversorgung lahmlegt. Allerdings sollte ich bereits in die Steuerung des Hauptsystems die Andoggstellen für den Notfall vorsehen. Es geht bei diesem System um Leben und Tod. Ein Versagen wäre eine Katastrophe."
"Gott bewahre!", pflichtet mir Werner bei.
Ich verabschiede mich und mache mich ans Werk. Als Werner mir am Nachmittag grünes Licht für die Pumpe und die Ventile gibt, habe ich bereits mit der Ausarbeitung der Steuerung begonnen. Heute arbeite ich in meinem Büro und bekomme deshalb nicht mit, dass die anderen schon lange ...
... weg sind. Ich habe vergessen Hismann zu fragen, wie es sich mit den Arbeitszeiten verhält. Ich habe beim Kommen und beim Gehen bisher immer meine Stempelkarte durchgezogen, weshalb klar ist, wann ich meinen Dienst angetreten und wann ich ihn beendet habe. Ob so lange Arbeitszeiten allerdings zulässig sind, habe ich nicht gefragt.
Ich bin dermaßen in meine Arbeit vertieft und hämmere auf die Tastatur ein, dass ich nicht mitkriege, wie sich die Tür öffnet und Fred seine blonde Mähne zur Tür hereinsteckt. Er muss mich schon eine ganze Weile beobachtet haben, als mir sein Schopf plötzlich auffällt.
"Hi Amy, du bist ganz in deinem Element", stellt er fest.
"Hi!", antworte ich schüchtern. "Es macht Spaß."
"Du hast eine Lösung?"
"Ich bin auf dem richtigen Weg", stelle ich klar. "Hoffe ich zumindest."
"Allmählich wird es Zeit, nach Hause zu gehen", meint er. "Bier?"
"Gerne, ich packe nur noch schnell zusammen", antworte ich.
In Windeseile sind die Arbeit gespeichert, der Laptop heruntergefahren und die Unterlagen geordnet und weggeräumt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich gehofft, dass Fred mich auch heute wieder abholen kommt.
"Arbeitest du immer so lange?", frage ich.
"Meistens."
"Was sagt deine Freundin dazu?"
"Ich habe keine", gesteht er. "Womöglich deshalb."
"Das könnte gut sein", stimme ich zu. Dabei muss ich schmunzeln.
"Was ist daran so lustig? Wenn ich genau nachdenke, ist es wohl eher traurig, sehr traurig sogar", meint er mit beinahe ...