1. Die Augen der Medusa


    Datum: 21.02.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... würden wir es schwerer haben.
    
    Sofort wurde es stockdunkel um uns herum, man sah wortwörtlich die Hand nicht vor den Augen. Dafür spürte ich suchende Finger an meiner Hand, die Sandra gehören mussten. Sie hatte zuletzt neben mir gestanden. Es war beruhigend sie zu spüren.
    
    "Und was jetzt?", hörte ich Kerstin sagen, deren Stimme die vorige Sicherheit verloren hatte. Man konnte gut heraushören, dass sie mit der Situation nicht gut umgehen konnte. Vielleicht schwang sogar Angst darin mit.
    
    "Auf alle Fälle müssen wir zusammenbleiben. Das ist wichtig. Sich hier alleine zu verirren ist keine gute Idee!", meinte ich und bekam sofort die Zustimmung von allen. "Es gibt zwei Möglichkeiten, die wir jetzt haben. Entweder warten wir eine Weile und hoffen, dass sich der versperrte Weg ein weiteres Mal öffnete oder wir suchen nach einem anderen Ausgang. Suchen wird man uns sicher nicht, keiner weiß, wo wir uns befinden!", erklärte Christian, und hatte damit recht. Dabei rechnete ich nicht damit, dass sich der Rückweg noch einmal öffnen würde. Wir berieten uns und kamen zu einem einstimmigen Urteil. Wir wollten nach einem anderen Ausgang suchen, zu bleiben hielte wir alle für keine gute Idee.
    
    Bevor wir losgingen, machten wir Inventur, sahen, nach was wir bei uns hatten. Nahrung war wichtig, Licht sowieso. Um ehrlich zu sein, war es jämmerlich, was wir bei uns trugen. Drei Handys, ein Feuerzeug, etwa zwei Liter Wasser, zwei Äpfel und drei Bananen. Dazu trugen wir ungeeignete ...
    ... Kleidung. In der Höhle war es frisch und es würde nicht lange dauern, bis wir auskühlten. Wir mussten in Bewegung bleiben, anders ging es nicht.
    
    Zehn Minuten später liefen wir los. Einer lief voraus, hatte eine Lichtquelle in der Hand. Die anderen drei gingen im Gänsemarsch hinterher, wobei wir uns aneinander festhielten. Keiner sollte den Kontakt zu den anderen verlieren.
    
    Kapitel 5
    
    Die Höhle war größer als gedacht. Mindestens hundert Meter liefen wir geradeaus, bis wir am Ende der Strecke vor einer weiteren Wand standen. Hier berieten wir kurz, ob wir nach rechts oder links gehen sollten, was im Prinzip egal war. Beide Richtungen waren gut oder schlecht. Es gab keinen Anhaltspunkt dafür, welcher besser sein könnte.
    
    Wir entschieden uns nach wenigen Sekunden für rechts, gingen an der Wand entlang, erkannten schnell, dass sie einen weitläufigen Bogen machte. Liefen wir weiter, kamen wir irgendwann an unseren Ausgangspunkt zurück.
    
    Genauso war es auch. Wenig später standen wir vor dem Ausgang, der keiner mehr war. Also beschlossen wir, den Weg an der Wand, fortzusetzen. Irgendwo musste es einen Ausgang geben. Zehn Minuten später wurde unsere Hoffnung zerstört. Wir gingen einmal in der Runde, kamen erneut zu unserem Ausgangspunkt zurück ohne unterwegs eine Möglichkeit entdeckt zu haben, die Höhle verlassen zu können.
    
    Langsam stieg in uns Panik auf. Wahrscheinlich dachten wir alle an dasselbe, mochten es nicht aussprechen. Lebendig begraben.
    
    Wir setzten uns an die ...
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