Die Augen der Medusa
Datum: 21.02.2020,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... weitersuchen, vielleicht gab es mehr Möglichkeiten. Wir beschlossen den Rest der Höhle zu erforschen, hofften auf eine andere, bessere Chance. Nach einer halben Stunde wussten wir, dass es keine gab. Soweit möglich hatten wir jeden Zentimeter abgesucht, stießen auf nichts Brauchbares.
Wir trafen uns an unserem Ausgangspunkt, setzten uns für einen Moment hin, atmeten tief durch. Kaum saßen wir, ging eine der Handylampen aus. Der Akku war erschöpft. Jetzt hatten wir die zwei verbliebenen plus mein Feuerzeug. Ein schneller Blick sagte uns, dass die anderen Akkus ebenfalls bald erschöpft waren. Nach unserer Erfahrung reichte es vielleicht für zehn Minuten, nicht länger. Es war ein Witz, selbst wenn wir unbeschadet das Loch herunterkamen, wobei wir nicht wussten, wie tief es war, was war am Grund. Vielleicht war es einfach ein Hohlraum, und es ging von dort nicht weiter. Und wenn doch, wie sollten wir einen Weg ohne Licht finden. Alleine Tasten war möglich. Nahm man die Umstände dazu, sich blind durch die Dunkelheit tasten zu müssen, war die Aussicht dafür düster. Ich wusste nicht, ob einer oder wir alle in Panik verfallen würden. Das war das sichere Ende.
Ob die anderen über dasselbe nachdachten, wusste ich nicht. Die Stille um mich herum ließ es vermuten.
"Ich muss mal!", hörte ich Christian sagen. Er machte seine Lampe kurz an, gab sie danach Kerstin.
"Es wäre hilfreich, wenn ihr euch ein wenig unterhalten würdet, dann finde ich ohne Lampe zurück!"
Damit hatte ...
... er recht. Wir hörten am Rascheln seiner Kleidung, wie er aufstand und sich von uns entfernte, dabei ging er in die entgegengesetzte Richtung von dem Loch im Boden. Er wollte nicht unfreiwillig hineinfallen.
Er ging vielleicht zehn Schritte, genau zählte ich nicht mit. Irgendwann blieb er stehen und wir konnten gut das Geräusch hören, als er am Pinkeln war, stöhnte erleichtert auf. Auf einmal hörten wir ihn leise sagen: "Was ist Kerstin, wieso bist du mir hinterher gekommen?" Es verwirrte mich. Ich konnte Kerstin neben mir atmen hören. Wie kam er darauf, dass sie bei ihm war. "Kerstin ist hier!", rief ich in seine Richtung. Als Antwort kam ein panischer Schrei. Wahnsinnig laut drang es an unsere Ohren, verstummte abrupt. Zurück blieb eine atemlose Stille.
Wir waren wie gelähmt, lauschten in die Dunkelheit, kamen in diesem Moment nicht auf die Idee mit den Lampen zu leuchten. Erst nach wenigen Sekunden fiel die Erstarrung von uns ab, suchten aufgeregt nach den Schaltern. Als beide Handys aufleuchteten, sahen wir nichts, was auf Christian hindeutete. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Sofort sprangen wir auf, rannten in die Richtung, in der wir ihn vermuteten. Doch dort war nichts, außer die Lache, die er hinterlassen hatte.
Als ich aus Eingebung nach oben leuchtete, konnte ich das Loch erkennen, was sich direkt über ihm befunden hatte. Es hatte sich nicht verändert, sah genauso dunkel und geheimnisvoll aus wie zuvor. Das Einzige war sich veränderte hatte, war ein kaum ...