1. Die Augen der Medusa


    Datum: 21.02.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Dunkelheit: "Ist da wer?" Um ehrlich zu sein, rechnete ich mit keiner Antwort, war daher überrascht, als ich eine bekam. "Natürlich bin ich hier! Ich bin nie weit weg, ich muss doch auf dich aufpassen!"
    
    Die Stimme aus dem Nichts war mir inzwischen vertaut. Ara hatte eine seltsame Aussprache, rau, zugleich einlullend und selten wurde sie lauter. Es wurde eher geflüstert, war trotzdem in der Stille gut zu hören. Diesmal wusste ich, von wo die Stimme kam, es blieb eine einzige Möglichkeit übrig. Sie musste über mir sein. Zu gerne wäre ich mit ausgestreckten Armen in die Richtung gesprungen, um sie zu erwischen, was die Fesselung nicht zuließ.
    
    "Was willst du von mir?"
    
    Zuerst blieb Ara ruhig, sagte kein Wort, bis ich ein leises Kichern hörte.
    
    "Ab und zu wünsche ich mir ein wenig Gesellschaft der besonderen Art. Und dich habe ich auserwählt, diese zu sein. Peisinoe hat mir berichtet, dass du meinen Ansprüchen genügst!" "Wer ist Peisinoe?", war die natürliche Frage an Ara, ich kannte keine Frau mit diesem Namen. "Du hast recht, du kennst sie nicht unter dem Namen, sie nennet sich mal so, mal so. Denk mal drüber nach!"
    
    "Sandra?", fragte ich ungläubig, wollte nicht daran glauben, dass sie was damit zu tun hatte. "Sehr schlau, Sandra heißt eigentlich Peisinoe. Dumm bist du also nicht, hast es schnell erkannt!" Ich konnte es nicht glauben, entsprechend der Aussage von Ara, hatte Sandra, die eigentlich Peisinoe hieß, alles arrangiert und ich war nicht zufällig hier. Wie ...
    ... es um Kerstin und Christian stand, darauf konnte ich mir keinen Reim machen. Wir waren uns zufällig begegnet, davon ging ich aus.
    
    Um mir Gewissheit zu verschaffen, fragte ich danach.
    
    "Und was ist mit Karin und Christian?"
    
    Es blieb für einen Moment ruhig, atemlose Stille war um mich herum, bis ich ein kratzendes Geräusch hörte.
    
    Direkt neben meinem linken Ohr hörte ich die flüsternde Stimme von Ara und mir war klar, dass ihr Kopf wenige Zentimeter neben meinem sein musste.
    
    "Es ist besser, wenn du sie vergisst. Sie sind nicht von Interesse, konzentriere dich mehr auf dich selber!"
    
    Den letzten Satz hörte ich leiser werdend, während sich die Quelle von mir entfernte.
    
    Trotzdem wollte ich es wissen, kam nicht mehr dazu danach zu fragen. Stattdessen schrie ich verblüfft auf, als sich mehrere starke Klammern an meinen Körper legten und mich mit einem Ruck nach oben rissen. Hier wurde ich einmal um die eigene Achse gedreht, bis mein Gesicht nach unten zeigte.
    
    Ich war zu keiner Gegenwehr fähig, die Ummantelung hielt mich gefangen. Die blieb auch, als mich die Klammern überraschend losließen.
    
    Ich schrie erneut auf, dachte zu Boden stürzen zu müssen, doch es geschah nicht, stattdessen federte ich mehrmals hoch und runter, als wenn ich weiter oben mit Gummiseilen an der Decke befestigte war. Wenn ich mich bewegte, begann mein Körper zu schwingen wie in einer Schaukel.
    
    Zu meiner Überraschung war es nicht unangenehm. Anscheinend waren die Seile an dem befestigt ...
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