Die Augen der Medusa
Datum: 21.02.2020,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... verändert, lediglich ihre Bekleidung war anders. Sie trug ein weißes, mehrfach gefaltetes Tuch, im Schnitt ähnlich einem weiten Nachthemd. Es ging von der Schulter bis zu den Knien, wurde in der Taille von einem Gürtel festgehalten. Die Säume waren mit roten Borten verziert. Ansonsten war es schmucklos.
"Was ist das hier? Eine Katakombe?", fragte ich Peisinoe, als ich mich beruhigt hatte, nickte dabei mit dem Kopf in Richtung der Toten in den Nischen.
Peisinoe folgte meinem Blick, worauf sich erneut das seltsame Lächeln zeigte.
Es dauerte einige Sekunden, bis ich die Antwort bekam, zuvor schien Peisinoe darüber nachzudenken.
"Man könnte es so nennen. Tot sind sie auf alle Fälle. Sie haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Es spielt aber keine Rolle. Ich wollte dich abholen, oder möchtest du noch länger hierbleiben?" Natürlich wollte ich das nicht.
"Das wäre nett!", antwortete ich, fühlte mich aus verständlichen Gründen nicht wohl. "Nun gut, bleib einen Moment ruhig, damit ich dich nicht schneide!"
Peisinoe beugte sich herunter, zog ein kleines, skapellähnliches Messer aus einem Ärmel und begann die Stricke um meinen Körper zu zerschneiden.
Es war höllisch scharf, durchtrennte die Seile wie Butter.
"Jetzt noch ruhiger bleiben!", forderte sie mich auf, als sie an meiner Körpermitte angekommen war.
"Wir wollen doch nicht, dass dein bestes Stück Schaden nimmt!"
Damit hatte sie recht und ich hielt die Luft an, als Peisinoe mit dem Messer gefährlich ...
... nah an meine Männlichkeit kam.
Es ging gut, der Rest der Fesselung fiel und endlich war ich frei, konnte meine Arme und Beine bewegen. Sie waren steif geworden und es bereitete mir einige Mühe, sie geschmeidig zu bekommen. Ich lag wie ein Käfer auf dem Rücken, streckte meine Gliedmaßen aus, zog sie mehrmals langsam an. Ein Anblick der Peisinoe amüsierte. Sie war aufgestanden, betrachtete mich von oben und grinste mich unverhohlen an.
"Netter Anblick!", kommentierte sie mein tun, starrte mir dabei auf die Körpermitte. "Sehr witzig. Mach dich nur lustig über mich. Wenn du mir nichts zum Anziehen gibst, musst du damit leben, mich so zu sehen!"
"Es gibt weitaus Schlimmeres zu sehen!", meinte Peisinoe, lachte dabei laut auf, drehte sich kurz um und entnahm einer der Nischen ein Gewand, das ihrem glich.
"Hier, habe ich dir mitgebracht. Ist recht kalt hier unten und du sollst dir doch nichts abfrieren. Wäre schade drum!"
Peisinoe reichte mir den Stoff herüber und ich versuchte aufzustehen. Wackelig kam ich auf die Beine, musste mich dabei gegen eine der Nischen lehnen, stand nackt davor.
Ohne ein weiteres Wort faltete ich den Stoff auseinander, warf mir das Gewand über den Kopf, legte mir den Gürtel um, der darin eingewickelt war.
Es war ein seltsames Gefühl, als ich bekleidet war. Obwohl meine Blöße bedeckt war, war es kaum ein Unterschied. Der wenige, dünne Stoff vermittelte kein beschütztes Wohlsein. Darunter war ich weiterhin nackt, fühlte die kühle Luft, die ...