Die Augen der Medusa
Datum: 21.02.2020,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... beachtete ihr nicht, nehmt es nicht für wahr. Wenn die Menschen genauer hinsehen, sich von ihrem gefangenen Geist befreien würden, dann würdet ihr erkennen, dass um euch herum vieles ist, was ihr vorher nicht wahrgenommen habt!"
Ich brauchte einen Moment, um Peisinoes Aussage zu verstehen. Es blieb bei dem Versuch. "Ich sehe schon, meine Aussage bringt dich nicht weiter. Selbst was du gesehen hast, überzeugt dich nicht. Also gibt es eine einzige Möglichkeit davon zu überzeugen!"
"Welche Möglichkeit!", fragte ich. Irgendwas in mir warnte mich davor, mich überzeugen zu lassen.
"Ich müsste dir zeigen, was dich umstimmt. Ich weiß auch schon was, die Zeit dafür ist gekommen. Du wirst mir danach glauben!"
Mir wurde unwohl. In mir stieg ein schlechtes Gefühl auf, was sich verstärkte, als Peisinoe sich erhob, langsam zur Tür ging und diese aufzog.
Sie trat auf den Gang, rief laut einen einzigen Namen.
"Ara!", hörte ich es laut an meine Ohren dringen, danach blieb es für einen Moment vollkommen still. Eine Minute später hörte ich das bekannte leise, kratzende Geräusch, was mich an einen Hund erinnerte, der über Parkett lief.
Es verstummte und ich sah Peisinoe im Gang stehen, wie sie ihren Kopf senkte und sich ihre Lippen bewegten. Sie sprach leise mit jemandem, den ich nicht sehen konnte. Daher ging ich davon aus, dass es Ara war. Sie musste klein sein, der Winkel den Peisinoes Kopf eingenommen hatte, ließ darauf schließen.
Es dauerte wenige Sekunden, bis sich ...
... Peisinoe anwandte, in meinen Raum kam, sich neben mich stellte.
"Darf ich dir vorstellen?", hier machte sie eine winzige Pause, wollte anscheinend die Spannung auf mich erhöhen.
"Ara, mit richtigem Namen Arachne!"
Den zweiten Namen sprach Peisinoe lauter und damit deutlicher aus. Mir kam der Name bekannt vor, doch bevor ich auf seine Bedeutung kam, betrat Ara den Raum. Meine Augen weiteten sich vor Schreck und ich blieb wie vom Blitz getroffen auf dem Bett sitzen, war zu keiner Regung fähig. Es kam mir vor wie in einem Albtraum, was vor mir durch den Eingang kam, konnte nicht sein. Meine Welt brach in sich zusammen und ich hoffte, innerhalb weniger Augenblicke aufzuwachen und schweißüberströmt in meinem Bett im Hotel zu liegen. Doch ich wachte nicht auf, starrte stattdessen in Aras Richtung.
Vor mir war ein Wesen, wie ich es höchstens aus Horrorromanen kannte, selbst das war untertrieben. Mein Herz setzte mehrere Schläge aus, mein Mund wurde augenblicklich trocken, schlucken war nicht möglich.
"Hallo Ralf!", hörte ich die leise, säuselnde, zugleicht kratzige Stimme, die ich das erste Mal in der Höhle gehört hatte. Ich erkannte sie sofort. Sie hatte sich in mein Gehirn eingebrannt. Ara kam auf mich zugekrabbelt, anders konnte man es nicht ausdrücken, blieb einen Meter vor mir stehen und ich starrte sie an, konnte nichts sagen, mich irgendwie äußern.
"Überrascht!", fragte mich Ara mit einer freundlichen Stimme, die zu dem Bild nicht passen wollte, was sich vor ...