Die Augen der Medusa
Datum: 21.02.2020,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... wischte dabei den Tresen vor uns ab, auf dem Glasränder von Ouzo zurückgeblieben waren.
"Alles gut. Sauberes und freundliches Hotel. Werde ich Zuhause empfehlen!", antwortete ich und er nickte.
"Das ist gut, Touristen bringen Geld in die Gegend, was wir gut gebrauchen können. In welchem seit ihr denn abgestiegen?"
Ich nannte ihm den Namen, erkannte, wie sich seine Stirn Wellen warf. Seine Augen schlossen sich für einen Moment, bildeten schmale Schlitze.
"Gutes Hotel, sehr zu empfehlen!", war seine Antwort, obwohl ich den Eindruck hatte, als wenn etwas nicht stimmte.
"Kann ich jetzt bitte die Rechnung haben?", fragte ich und zeigte dabei auf den Zettel, der auf dem Tresen lag. Der Wirt nahm ihn auf, zerriss ihn langsam und gründlich in viele kleine Schnipsel.
"Alles bezahlt, heute ist euer Glückstag. Noch einen Drink?"
Auch wenn ich mich darüber freute, meinen Geldbeutel weniger belasten zu müssen, war ich über die Wendung überrascht. Fragte nicht nach dem Grund.
Wir lehnten einen weiteren Drink ab, hatte bereits einen kleinen Glimmer. Wir wollten am nächsten Tag was erleben, ohne einen dicken Schädel davon zu tragen. Der Wirt nickte, als er unsere Entscheidung hörte.
Wir verabschiedeten uns von ihm, stellten in Aussicht, ein weiteres Mal zu ihm zu kommen. "Gerne!", war seine Antwort, obwohl ich den Eindruck hatte, dass es nicht stimmte. Seine Antwort kam mir nicht ehrlich vor, was die Stimme verriet. Vielleicht hatte ich mich auch ...
... getäuscht.
Langsam schlenderten wir zurück, hatten leicht einen hängen. Wir hielten uns gegenseitig fest, machten daher keine unnötigen Umwege. Am Hotel angekommen, gingen wir auf unsere Zimmer doch ich konnte nicht schlafen. In der ersten Nacht in einem Hotel war das für mich normal. Die ungewohnte Umgebung, die Gerüche und Geräusche ließen es nicht zu. Daher duschte ich kurz, zog mich notdürftig mit einer kurzen Hose an und ging auf den Balkon. Hier wollte ich mich auf die Liege legen und in den wolkenlosen Himmel schauen. Die Sterne zu betrachten, war beruhigend und brachte mir oft den ersehnten Schlaf.
Kaum lag ich dort, hörte ich von nebenan die Tür aufgehen. Ich musste mich aufrichten, um nachzusehen, was dort vor sich ging. Es war Sandra, die in einem Hauch von Nichts auf ihren Balkon trat und an einer Flasche Cola nuckelte.
"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich sie mit sehr ruhiger Stimme, um sie nicht zu erschrecken. Trotzdem zuckte sie kurz zusammen, als sie es hörte, sie hatte mich vorher nicht gesehen.
"Nein, bin innerlich noch aufgewühlt, obwohl ich todmüde bin!"
"Meinst du nicht, dass Cola in dem Fall kontraproduktiv ist? Koffein ist nicht gerade als Schlafmittel bekannt!"
Sandra sah kurz auf die Flasche, danach in meine Richtung.
"Macht auch nichts mehr. Wenn ich wach bin, bin ich wach, spielt dann keine Rolle! Wie sieht es aus, wenn wir beide nicht schlafen können, kann ich ja zu dir rüberkommen. Die ganze Zeit sich über die Balkone hinweg zu ...