Alisha - Schatten/Narben
Datum: 12.03.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byAstrum Argenteum
Alisha: Schatten /Narben (Vorgeschichte Teil 3)
(c) Astrum Argenteum 2021
Vorbemerkung: Die Geschichte spielt im Oktober 2020. Es handelt sich nach der neuen Zählung um Teil 3 der Vorgeschichte. Im Text gibt es Andeutungen von Misshandlungen und sexualisierter Gewalt. Wer damit ein Problem hat, sollte nicht weiterlesen.
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„Du hast mir nie wirklich viel von deinen Eltern erzählt."
Als die Worte meine Lippen verließen, bereute ich bereits, das Thema angesprochen zu haben. Auch wenn wir uns gegenseitig versichert hatten, dass keine Fragen Tabu sein würden. Fragen über unsere Vergangenheit. Seit es die coronabedingten Einschränkungen des Alltags gab, verbrachten wir viel Zeit mit uns und unseren Dämonen. Sie hatte mich gelöchert, Abend für Abend, heute war ich am Zug.
Alisha schaute grimmig über die Stadt, die Arme auf das Balkongeländer gestützt, während sie ihre Zigarette zwischen den Fingerkuppen drehte. Dann blies sie den Rauch in die Abendluft und lachte laut. Doch es war kein freudvolles Lachen.
„Das ist auch besser so."
Ihr Blick verlor sich über dem Fluss, während sie wieder an ihrer Zigarette zog.
Wir saßen auf dem Balkon meiner Wohnung am Mainufer und genossen den Spätsommerabend, während der erste kalte Hauch des Herbstes bereits in der Luft lag. Ich trank einen Schluck Rotwein und räusperte mich: „Du musst nicht von ihnen erzählen, wenn du nicht magst. Wenn es zu persönlich ist."
Alisha seufzte. Dann drückte sie ihre Zigarette in den ...
... Aschenbecher und nahm ebenfalls einen Schluck aus ihrem Glas. Sie drehte sich leicht zur Seite und musterte mich für einen längeren Moment. Als ob sie abschätzte, ob das Ausmaß an Vertrauen zwischen uns bereits ausreichend war. Ob sie mir die Wahrheit zumuten könne.
Ich hatte meine Vermutungen, seit sie mir damals von ihrer Kindheit erzählt hatte [„Vorgeschichte 1"]. Auch wenn sie dabei vage geblieben war und mir klar war, dass es mehr Abgründe in ihrem Leben gab, als sie mir offenbart hatte.
Sie stellte das Glas ab und drehte sich sofort eine neue Zigarette, woran ich sah, wie nervös sie war. Ich betrachtete sie still und wartete, bis sie sprechen würde. Mein Blick ruhte auf ihr, ihrem tiefgründigen Gesicht, ihrem Körper, der so viele Geheimnisse barg. Sie trug einen norwegischen Wollpullover, der mir gehörte und an ihr so groß war, dass sie ihn wie ein Kleid tragen konnte, darunter hatte sie eine schwarze Strumpfhose und über diesen ein paar Wollsocken an. Es war wirklich bereits ziemlich kühl geworden.
Sie nahm erneut einen großen Schluck, stellte das Glas ab, knibbelte versonnen an ihren Fingernägeln. Wieder seufzte sie und lächelte mich kurz an, wirkte gequält. Dann zündete sie sich ihre Zigarette an. Und begann zu erzählen.
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„Mein Vater war ein grausamer Mensch. Er hat uns gequält. Wenn er gesoffen hatte, wurde er aggressiv und hat meine Mutter verprügelt. Mit seinen Fäusten, Gürteln, Fahrradschlössern, Stromkabeln, was er gerade zur Hand hatte. Und wenn ...