Alisha - Schatten/Narben
Datum: 12.03.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byAstrum Argenteum
... er sie richtig zerschlagen hatte, vergewaltigte er sie. Immer wieder. Über Jahre. Am schlimmsten war es, wenn er Koks gezogen hatte. Dann wurde er besonders sadistisch. Erniedrigte sie, zwang sie, unglaubliche Dinge zu tun. So bin ich aufgewachsen. Das war meine Kindheit."
Alisha machte eine Pause, rauchte. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen. Ich traute mich nicht, die Frage zu stellen, die mir auf den Lippen brannte. Sie sprach weiter.
„Er war nicht immer so gewesen. Zumindest sagt meine Mutter das. Er kam auch aus einem gewalttätigen Elternhaus, aus dem er aber sehr früh ausgebrochen ist. Schon mit 16 ist er ausgezogen, hat sich mit kleinen Jobs durchgeschlagen, hat anscheinend auch mit Haschisch gedealt. Es war wohl eine harte Zeit für ihn, aber er hat es geschafft, seinen großen Traum zu erfüllen, für den er selbst immer wieder von seinem Säufer-Vater durchgeprügelt wurde: Künstler zu werden. Er schaffte es, an einer Kunstakademie angenommen zu werden, sogar einer sehr renommierten. Vermutlich kam er gut an damals, Ende der 70er, kleinkriminell, proletarischer Hintergrund, voller Wut und Tatendrang."
Sie lachte, rauchte, überlegte.
„Auf Fotos von damals sieht er glücklich aus. Ein bisschen wie jemand von der RAF, aber glücklich. Ich habe seine Kunst gesehen, er hat eindrucksvolle Sachen gemacht, vor allem als Bildhauer. Es gab Ausstellungen, Aufträge, er hat angefangen Geld damit zu verdienen. Tja, aber dann kamen die Rückschläge. Er hatte nie seine Wut im ...
... Griff. Das Geld, und noch mehr der Umgang, den es mit sich brachte, überforderte ihn. Er trank zu viel, nahm Drogen, Koks vor allem. Mitte der Achtziger wurde er zum ersten Mal wegen Körperverletzung angezeigt, weil er einen Journalisten angriff, der etwas Kritisches über seine Kunst geschrieben hatte. Damit kam er nie zurecht, sein Ego war immer so empfindlich. Es gab eine Bewährungsstrafe."
Wieder lachte Alisha, es klang zynisch.
„Und damit ging alles den Bach runter. Er konnte sich nicht unter Kontrolle halten, immer wieder Exzesse, Alkohol, Drogen, Gewalt, und so landete er dann auch richtig im Knast. Mehrfach. Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger. Das war die Zeit seines Absturzes. 1994 wurde er freigelassen unter der Bedingung, dass er an einer Massnahme teilnimmt, um von Alkohol und Drogen loszukommen. So lernte er dann meine Mutter kennen."
Als Alisha ihre Mutter erwähnte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Wo sie bei der Erzählung über ihren Vater grimmig wirkte, schien nun ein Anflug von Traurigkeit über sie zu kommen.
„Sie arbeitete als Sozialpädagogin bei einer Institution der katholischen Kirche, die Exhäftlingen bei der Resozialisierung half. Ich weiß nicht, was sie in ihm gesehen hat, aber anscheinend hat sie sich sehr schnell in ihn verliebt. Vielleicht war es sein rebellisches Auftreten, unter dem immer eine große Verletzlichkeit lag. Er konnte auch charmant sein, auf seine Art. Na ja. Er ist schon bald zu ihr gezogen, sie haben sich ein ...