1. Unterwerfungsgesten


    Datum: 06.03.2019, Kategorien: Lesben Sex Autor: bypatriziapanther

    ... unverständliches Gurgeln heraus.
    
    „Also gut, Irene, ich möchte alles wissen, was du gestern hast tun müssen. Alles!"
    
    Irene zögerte. Was gerade passierte, war nicht mehr Teil des Spiels, Teil der unausgesprochenen Übereinkunft und des Arrangements, das sie alle drei eingegangen waren. Somit sah Irene auch nicht die Möglichkeit der Rache, nach der sie sich innerhalb des Spiels zweifelsohne gesehnt hatte, vielmehr empfand sie das Bedürfnis, Julia vor dem Zorn der Lehrerin zu schützen. Gleichwohl würde sie Irene eine Lüge nicht abnehmen. Derweil kauerte Julia in einer Ecke der Küche, rieb sich die verheulten Augen und schniefte erbarmungswürdig.
    
    In diesem Moment hatte sich die Rollen komplett gewandelt. Irene und die Lehrerin standen auf einer Ebene des Erwachsenseins, während das Mädchen ihre mangelnde Reife zur Schau stellte. Irene hätte sich gewünscht, dass Julia zu ihren gestrigen Taten gestanden hätte, dass sie sie selbstbewusst dargelegt hätte. Stattdessen benahm sie sich wie ein Kind, versuchte sich klein zu machen, sich vor der Verantwortung zu drücken und Mitleid zu erregen.
    
    Irene streifte der Gedanke, wie sich diese Szene auf ihr Verhältnis zu Julia auswirken würde. Durfte eine Person, die den Anschein erwecken wollte, Macht zu haben, eine derartige Schwäche zeigen, so ihre fehlende Autorität zur Schau stellen? Konnte Irene ein Mädchen respektieren, das in dieser eklatanten Weise ihre Inkompetenz zu führen und zu befehlen offen legte?
    
    Irene zeigte sich ...
    ... enttäuscht. Gestern hatte sie gehorcht und jedes Mitleid abgelehnt. Sie hatte gelitten, wie es ihrer Rolle entsprach, eine zweifelsohne übertriebene Strafe ertragen. Und ihre Peinigerin war nun nicht in der Lage, die Verantwortung für ihre eigenen Taten zu übernehmen? Mit welchem Recht sollte Irene sich Julia unterwerfen, wenn diese sich auf eine Weise benahm, dass sie den Respekt, den sie einforderte, nicht verdiente?
    
    In diesem Moment des Versagens erkannte Irene die Natur ihrer Beziehung zu der Lehrerin, die niemals explizit Respekt einfordern musste, sondern jederzeit durch ihr gesamtes Verhalten Dominanz ausstrahlte. Das, was Irene so erschrak im Verhalten Julias waren nicht die Tränen, sondern die Flucht vor der Verantwortung. Irene konnte sich durchaus vorstellen, die Lehrerin weinen zu sehen, und des hätte an ihrem Respekt nichts geändert, aber die Lehrerin würde in einer solchen Situation nicht die Verantwortung abzulegen versuchen.
    
    Je länger Irene über die Situation nachdachte, desto deutlicher wurde es, dass jede weitere Geste der Unterwerfung, die sie Julia entgegen bringen würde, immer ein Zeugnis Irenes Überlegenheit war. Sie erbrachte diese Geste, obwohl Julia sie nicht verdient hatte. Es war ein Almosen, das sie dem Mädchen überließ. Und diese Erkenntnis strahlte auch auf ihre Beziehung zu der Lehrerin aus. Irene war dieser keineswegs unterlegen, sie war keineswegs ein wertloses Objekt, das bedingungslos dankbar zu sein hatte. Irene war ihrerseits in einer ...
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