1. Anita und wir Episode 01


    Datum: 08.05.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byPhiroEpsilon

    ... schüttelten nur den Kopf. "Gut, dann gehen wir auf die Terrasse." Er drückte meinen Hintern in die richtige Richtung.
    
    "Heute gibt es Fisch in Salzkruste", meldete sich Anita von hinten. "Mitpapas arrugadas, frischem Gemüse und vier verschiedenen selbstgemachtenmojos."
    
    "Du hättest dir doch nicht so viel Mühe machen müssen", meinte ich.
    
    "Habe ich auch nicht. Das hat alles Anna zubereitet."
    
    Ich spürte, wie ich mich leicht versteifte. Es war noch jemand hier im Haus? Ich versuchte mir vorzustellen, wie eine spanischeMamma auf meinen frivolen Aufzug reagieren würde.
    
    Tom spürte das natürlich und lachte auf. "Nur keine Angst", sagte er. "Anna ist kein Mensch."
    
    "Ach", meinte Bernd. "Ihr habt eine deVille-Robotküche?"Richtig! Die hieß ja auch "Anna".
    
    "Genau", bestätigte Tom, zog leider seine Hand zurück und für mich einen Stuhl unter dem Tisch hervor. "Und unser Sommelier heute Abend heißtRoberto."
    
    Er hatte das letzte Wort etwas lauter gesprochen, und während ich mich noch setzte, tauchte aus dem Haus ein Haushaltsroboter auf.
    
    "Was möchten Sie trinken?", fragte eine fast nicht künstlich klingende Stimme. "Meine Dame-n und Herren", fügte er hinzu, nachdem er uns wohl durchgezählt hatte. Ich fragte mich, nach welchen Kriterien er uns einsortiert hatte. Brüste? Kleidung? Ich sah, wie Bernd die Augenbrauen hob.
    
    Tom hob eine der Weinflaschen, die wir mitgebracht haben. "Hmmm. Gute Sorte und nicht überteuert. Euer Geschmack gefällt mir", sagte der Mann, der ...
    ... wahrscheinlich mehrere Millionen schwer war. Nun ja, es gab auch geldbewusste Multimillionäre.
    
    "Hier, Roberto", fuhr er fort. "Mach uns die Flasche auf."
    
    "Jawohl, o Meister", sagte der Roboter und verschwand.
    
    "Anita!" Toms Stimme war halb belustigt und halb strafend. "Hast du schon wieder mit der Sprachausgabe herumgespielt?"
    
    Anita kicherte nur.
    
    Bernd
    
    Das Essen verlief ziemlich unerotisch im Vergleich zur Begrüßung. Tom und Anita erzählten, dass sie sich — Chef und Sekretärin — kennengelernt und ineinander verliebt hatten, und dass er eigentlich genauso ein Workaholic war wie ich, aber eine Zeitlang "Nein, das ist ganz sicher noch nicht mein Alterssitz" kürzertreten wollte.
    
    Vanessa und ich erzählten von unseren erwachsenen Söhnen, und — auf Anitas sanftes Drängen, sie hatte das wohl schon gewusst — dass wir unsere Ehe hier wieder auf die Reihe bringen wollten. Dabei war ihr Gesicht nachdenklich geworden.
    
    "Ich denke", sagte Anita nach dem Hauptgang, immer noch nicht wieder so fröhlich wie am Anfang, "das Dessert verschieben wir auf später. Ich bin voll." Dann stand sie auf. "Ich gehe mich frischmachen. Vanessa kommst du mit?"
    
    "Das kann dauern", meinte Tom, nachdem die Damen verschwunden waren. "Willst du einen Digestiv?"
    
    "Hmmm, gerne. Hast du einen Whisky?"
    
    "Ahhh, jetzt kommt der Kerl langsam auf meinen Hof. Bourbon, Scotch, Irish?"
    
    "Einen milden Irish, wenn du hast."
    
    Er tippte auf einem Tablet, und kurz darauf kam Roberto mit einem Tablett ...
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