1. Weihnachten - 02. Advent


    Datum: 06.06.2020, Kategorien: BDSM Autor: byPhlegeton

    ... sie sich anstrengte, die Geschichte wieder zu vergessen, desto mehr beschäftigte sie sich damit. Kein Tag verging, ohne dass sie ihren Lauf durchs Atrium und ihren noch aufregenderen Weg zurück noch mal Revue passieren ließ. Meistens unter der Dusche oder auf dem Klo, die Hände zwischen ihren Schenkeln vergraben.
    
    Vermutlich hätte sie der Vorfall ängstigen müssen, aber das war nicht der Fall. In ihrer Erinnerung durchlebte sie die Anspannung erneut, fühlte, wie ihr Herz schlug, als sie durch die stillen Flure rannte, auf der Flucht vor unsichtbaren Verfolgern. Sie fühlte wieder die seltsame Mischung aus Scham und Aufregung in sich aufsteigen, die sie so vollständig durchdrungen hatte, als sie halbnackt und auf allen vieren durch das Atrium gekrochen war. Das war vermutlich nicht normal, sagte ihr eine innere Stimmte. Und gerade deshalb geil, antwortete eine andere Stimme.
    
    Sie zog die Wäsche wieder an, komplett mit ein paar Pumps. Dann masturbierte sie dazu, und dachten an den Samstag. Danach war sie so beunruhigt über ihr eigenes Verhalten, dass sie die Wäsche weggepackt und in das oberste Fach ihres Kleiderschranks gestopft hatte. Sie hätte die Sachen einfach wegwerfen können, aber sie brachte es nicht über sich. Die Wäsche war zu schön. Und auch nicht gerade billig.
    
    Die ganze Situation faszinierte sie auf eine seltsame, noch nie dagewesene Art und Weise. Da spielte jemand Katz und Maus, das war ihr sonnenklar. Ein Erpresser hätte sich gemeldet, hätte versucht, ...
    ... Druck aufzubauen. Und jemand, der ihr Schaden wollte, hätte sie längst verpfiffen.
    
    Doch das war etwas anderes. Jemand provozierte sie, testete ihre Reaktion. Jemand mit Geduld. Ein sorgfältiger Planer, der sie erst mal auszuloten versuchte, bevor er sich ihr näherte. Und alles deutete auf Paul. Er hatte die Gelegenheit, und ganz bestimmt die Mittel. Die Blende war geschlossen, als sie an dem Abend an seinem Büro vorbei gegangen war. Sie hatte einfach angenommen, dass er längst daheim war, aber wissen konnte sie es nicht, gegeben die Zeiten, zu denen der Mann arbeitete.
    
    Und die Annahme, dass er Zugriff auf das Sicherheitssystem und jede der Kameras hatte, war nicht weit hergeholt. Wer würde sich schon beobachten lassen, ohne sich eine Kontrollmöglichkeit vorzubehalten? Christina wurde rot vor Scham, wenn sie darüber nachdachte, was für eine Show sie ihm geboten hatte. Sie sah Paul vor ihrem inneren Auge, wie er grinsend in seinem verdammten Büro hockte und zusah, wie seine sexy Aushilfe in Reizwäsche durch die Gänge sprintete. Hatte er sie beobachtet, als sie nackt an ihm vorbei robbte? Ganz heimlich über sie gelacht? Was für ein mieses Schwein.
    
    Und trotzdem turnte es sie an. Es ließ ihr keine Ruhe, verfolgte sie den ganzen Tag. Christina stellte ihn sich vor, wie er sie betrachtete, gelassen in seinem Sessel sitzend, immer im Bewusstsein, alle Karten in der Hand zu halten. Wie er süffisant lächelnd zusah, wie ihr Hintern schwankend die Treppe runter verschwand und sie ...
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