Weihnachten - 02. Advent
Datum: 06.06.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byPhlegeton
... hatte, war leider nicht zu leugnen. Er hatte sie beobachtet, liefe oder via Kamera. Und er kannte sich aus. Er war ja schließlich Detektiv. Er hätte das Päckchen nehmen und einfach am nächsten Morgen vor der Tür abstellen können. Vielleicht glaubte er, er könne er sich auf die Art und Weise bei ihr einschmeicheln.
Andererseits, er wirkte nicht, als wäre das sein Stil. Er wirkte eher wie jemand, der ihr das Geschenk einfach in die Hand gedrückt, sie angegrinst und erwartet hätte, dass sie es ihm vor lauter Dankbarkeit an Ort und Stelle besorgte.
Und wenn es doch der Wachmann war? Der dicke, ungepflegte Walter? Walter war daheim gewesen, aber was hieß das schon? Vermutlich konnte man sich von jedem Ort der Welt ins Überwachungssystem einloggen. Sie stellte ihn sich vor, allein in seiner Wohnung, über dem Monitor seines PCs brütend, die leeren Gänge fest im Blick. Und dann tauchte sie auf dem Bildschirm auf.
Aber Walter würde ihr nichts schenken. Das war der verbitterte Typ. Enttäuscht von Frauen im Allgemeinen und denen, die er nicht haben konnte, im Besonderen. Was eigentlich das gleiche war, bei jemandem wie ihm. Außerdem konnte er sie nicht leiden. Walter hätte sie angezeigt, wenn er sie erwischt hätte. Die Polizei gerufen, oder Paul Bescheid gesagt. Etwas so subtiles wie das Geschenk, das war jenseits von ihm. Oder doch nicht?
Christina schmiss die Gabel hin. Sie klirrte auf dem Teller. Ein paar Leute schauten rüber, und sie funkelte sie wütend an. Nicht mal ...
... der teure Salat in ihrem Lieblingsbistro schaffte es, sie abzulenken. Ihre Gedanken kreisten nur noch um die Wäsche, und um ihren geheimnisvollen Verehrer. Sie musste das jetzt klären. Christina zog ihr Handy raus und wählte Steffis Nummer. Steffi ging beim zweiten Läuten ran.
Steffi war sofort bereit, sich mit ihr zu treffen. Scheinbar freute sie sich wirklich. Sie hätte eh noch nichts geplant und Freitagabend Zeit. Das war natürlich Quatsch. Niemand hatte Freitagabend Zeit, jedenfalls nicht spontan. Sie war ganz sicher lesbisch.
Christina schlug das Einkaufszentrum vor. Wenigstens würde sie bei dem Treffen keine Zeit verlieren, dachte sie. Sie konnte den Abend nutzen, um noch etwas zu shoppen. Schließlich kam das Geld im Anschluss wieder rein. Es machte wenig Sinn, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, und dann nichts davon zu haben.
Sie steckte ihre Karte ein und schminkte sich. Sie schminkte sich immer, wenn sie unterwegs war. Man wusste nie, auf wen man treffen würde. Zum Beispiel auf Paul Ehrlich. Außerdem würde es ihr helfen, Steffi aus der Reserve zu locken.
Einen Moment zögerte sie, dann legte sie sich ihre Lieblingswäsche raus. Ein schwarzer Spitzen-BH von La Perla, komplett mit einem kleinen Slip. Nicht für Steffi. Sie dachte an den blassen Nerd mit Informatik-Hobby. Die würde sie garantiert nicht in so was zu sehen kriegen. Aber ihre erste Nacht im Einkaufszentrum hörte nicht auf, sie zu beschäftigen. Auf angenehmste Weise. Sie wollte vorbereitet ...