1. Die Schwägerin des Lords Teil 01


    Datum: 15.03.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byZenobit

    ... ihrem Bett. Sie bereute ihren Schwager aufgesucht zu haben, aber alle übrigen Versuche bei anderen Leuten unterzukommen waren gescheitert.
    
    Normalerweise wäre es auch kein Problem gewesen nach einer gewissen Zeit der Trauer mit einem anderen reichen Mann anzubändeln, aber ihre Schulden waren in den höheren Kreisen mittlerweile Gesprächsthema Nummer Eins. Daher war sie für die Männer der gehobenen Klassen „verbrannte Erde".
    
    Irgendwann würde sich das Blatt wieder wenden und bessere Zeiten würden wieder für sie kommen, davon war sie fest überzeugt.
    
    Entschlossen wischte sie sich die Tränen vom Gesicht. Rumzuheulen brachte sie kein Stück weiter, außerdem wollte sie ihrem Schwager nicht auch noch die Genugtuung gönnen sie mit roten verheulten Augen zu sehen.
    
    Die Tür ging auf und Lillys Zimmergenossin Maria trat ein. Sie war einige Jahre jünger als Lilly und mochte vielleicht die Zwanzig gerade überschritten haben, vielleicht war sie sogar noch jünger.
    
    Sie hatte lange braune Haare, die zu einem Zopf geflochten waren und eine eher knabenhafte Figur.
    
    In ihren Händen hielt sie Lillys Kleidung und ihre Schuhwerk.
    
    „Hier, die waren noch in der Küche."
    
    Sie legte das Kleid fein säuberlich über einen Stuhl und stellte die Schuhe auf den Boden davor.
    
    „Du kannst dich ein wenig ausruhen. Ich habe gehört was dir widerfahren ist und bis zum Abend übernehmen wir anderen deine Aufgaben.
    
    Insbesondere einigen vom männlichen Personal scheinen dir ja zu Dank verpflichte ...
    ... zu sein..."
    
    Lady Rowena kamen wieder die Tränen.
    
    „So hatte ich es nun auch nicht gemeint. Es gibt viel schlimmere Sachen, als ein paar Schwänze zu lutschen. Für deinen ersten Tag hast du dich bisher nicht schlecht geschlagen!"
    
    Maria wollte Lilly ein wenig Mut machen, wusste aber nicht genau wie sie den Neuzugang aufbauen konnte, daher erzählte sie etwas aus ihrem Leben.
    
    Maria war in einem kleinen Dorf geboren worden.
    
    Als die Ernten schlecht waren und der Hunger überhand nahm musste sie in der Gosse der Stadt ihr Glück versuchen.
    
    Fast wäre sie dabei gestorben, aber der Lord hatte sie bei sich aufgenommen. Zwar verlangte er ab und an einige absonderliche und manchmal sogar perverse Dinge, aber davon abgesehen war er ein guter Dienstherr und er entlohnte sie fürstlich dafür.
    
    Lilly war also nicht die einzige Person, die etwas auszustehen hatte.
    
    Maria erzählte ihr von einigen Sachen, die sie bereits über sich hatte ergehen lassen müssen, so wie fast alles Bediensteten.
    
    Lilly hörte gespannt zu. Es heißt zwar geteiltes Leid ist halbes Leid, Marias Erzählungen nach stand ihr noch einiges bevor. Ihr Schwager schien nicht nur ein perverses Schwein zu sein, sondern auch sehr erfindungsreich.
    
    Daher verschlechterte sich ihr mulmiges Gefühl eher, als das es sich verbesserte.
    
    Maria musste auch zurück in die Küche und überließ sie wieder ihren Gedanken.
    
    Am späten Nachmittag war ihre Schonzeit vorüber und sie musste die Böden im Flur schrubben. Es war eine ...
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