1. Thao 03


    Datum: 19.06.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Thao in deren Bett und blätterte in einem ihrer Bücher. Es war ein Gedichtband von Berthold Brecht.
    
    „Sagen wir es lieber so ..., wir missverstehen uns recht gut."
    
    Karl zeigte auf das Bild auf dem Fensterbrett.
    
    „Ist das dein Vater, Thao?"
    
    Das Mädchen nickte.
    
    „Du lebst mit Deiner Mutter allein, oder?"
    
    Sie legte ihm einen Finger auf dem Mund. Ihr Gesichtsausdruck zeigte ihm, dass sie seiner Fragen leid wurde.
    
    „Kannst du nicht einfach neben mir liegen?"
    
    Karl streckte seinen Arm für sie aus. Sie bettete ihren Kopf darauf und legte den ihren auf seiner Brust ab.
    
    Es klopfte an der Tür. Das Zimmer war dunkel und nur das hereinfallende Flurlicht beleuchtete einen schmalen Streifen davon, als Thaos Mama ein Tablett auf dem Schreibtisch ihrer Tochter abstellte. Ein kurzer Blick auf die beiden eng umschlungenen jungen Menschen, dann war sie auch schon wieder draußen. Sie hatte die Tür noch nicht ganz geschlossen, als Thaos Stimme sie kurz innehalten ließ.
    
    „Danke, Mama!"
    
    Thao hörte kurz darauf, dass die Wohnungstür vorsichtig ins Schloss gezogen wurde. Das Mädchen ahnte, wohin die Mutter ging, und vielleicht war es nun auch für die Tochter Zeit, ihre Reise zu beginnen.
    
    29. Das erste Spiel
    
    „Karl?"
    
    Thao konnte ihn in der Dunkelheit kaum sehen.
    
    „Ich möchte etwas mit dir bereden."
    
    Karl stützte sich auf und wandte sich ihr zu.
    
    „Was denn?"
    
    Er spürte ihre Unsicherheit und wie diese sofort auch von ihm Besitz ergriff.
    
    „Ich klebe dir doch ...
    ... gern mal eine."
    
    Karl seufzte.
    
    „Ja, und?"
    
    Thao zögerte.
    
    „Ich tue das wirklich gern."
    
    Karl kapierte das nicht.
    
    „Wie meinst du das? Ich hab dir doch nichts getan!"
    
    Das Punkermädchen streichelte sein Gesicht.
    
    „Es erregt mich."
    
    Karl schwindelte.
    
    „Du meinst, du findest das geil?"
    
    Thao bejahte leise. Er war geschockt und erschrocken, sie spürte es deutlich. Wut stieg in dem Jungen hoch, er glaubte, das Punkermädchen ertappt zu haben.
    
    „Hast du dich deshalb zu mir herabgelassen? Weil ich ein Schwächling bin, den du prügeln kannst?"
    
    Er wollte aufstehen, doch sie hielt ihn zurück.
    
    „Du bist kein Schwächling, Karl! Wäre es so, wärst du jetzt nicht bei mir."
    
    Er war immer noch wütend und glaubte ihr nicht.
    
    „Kannst du dich noch an den Schulhof erinnern, wo du mir eine gelangt hast? Das ist kein Schwächling gewesen, es hat mir sehr wehgetan. Du hast deine Würde verteidigt, Karl, und das hat mir gefallen. Überhaupt immer dann, wenn ich dir ein Stück davon klauen wollte. Genau das brauche ich, verstehste? Deine Stärke! Aber lass mich wenigstens beim Sex ein wenig meine Sau rauslassen, okay!?! Bitte!"
    
    So hatte er Thao nie gesehen. Überhaupt empfand er die Klassifizierung in Stärke und Schwäche innerhalb einer Liebesbeziehung als schwachsinnig. Er antwortete mürrisch auf ihren Vorschlag.
    
    „Wie soll das aussehen? Schlägst du mich?"
    
    Thao streichelte ihn liebevoll, versuchte ihn, mit der Vorstellung zu versöhnen.
    
    „Wahrscheinlich. Es ist aber ...
«1234...26»