1. Der Club 4


    Datum: 21.06.2020, Kategorien: CMNF Autor: me

    Dieser Samstagmorgen war wie ein Film an mir vorüber gezogen.
    
    Duschen, Anziehen, Frühstücken,... alles geschah wie in Trance!
    
    Zum Einen war ich völlig übermüdet, weil ich kaum geschlafen hatte, und zum Anderen bekam ich meinen Kopf einfach nicht frei, weil ich ständig daran denken musste, was mich heute wohl noch alles erwartete!
    
    Meine Mutter, der ich sonst Samstags immer helfen musste, lies mich widerstandslos gehen, als ich meine Tennissachen gepackt hatte, und auf eine zusätzliche Trainingseinheit hingewiesen hatte. Sie meinte nur, das ich auch an mein Abitur denken solle, das ja in etwas mehr als einem halben Jahr bevor stand. Und das ich die Sache mit dem Tennis nicht zu ernst nehmen sollte.
    
    Ich hatte kaum darauf reagiert, und war froh, aus ihrer Nähe verschwinden zu können, sonst währe ihr bestimmt aufgefallen, das irgend etwas mit mir nicht stimmte. Denn dafür hatte sie schon immer ein gutes Gespür gehabt!
    
    An die Radfahrt bis hierher konnte ich mich kaum noch erinnern.
    
    Und nun stand ich klein und eingeschüchtert an dieser Straßenkreuzung, und schaute auf das Schmiedeeiserne Tor, das die über zwei Meter hohe Mauer unterbrach, die das riesige Anwesen umgab, als sei es eine Festung.
    
    Sollte ich wirklich dort hinein gehen?
    
    Keine Angst, wir tun nur, was du selbst willst! hatte Gabi gesagt.
    
    Das stimmte!
    
    Ich hatte bisher wirklich alles freiwillig mitgemacht. Sie würden mich also auch weiterhin zu nichts zwingen! Außerdem hatten mir die ...
    ... positiven Bemerkungen, die sie über meinen Körper gemacht hatten, am Donnerstag wirklich gut getan.
    
    Ich hatte am gestrigen Abend noch lange nachgedacht.
    
    Was mich am meisten erschreckt hatte, war die Tatsache, das ich mir eingestehen musste, das ich ihre Blicke und Berührungen sogar genossen hatte.
    
    Ich hatte versucht ehrlich zu mir selbst zu sein.
    
    Dabei hatte ich erkannt, das es mir wirklich Spaß gemacht hatte!
    
    Ich schämte mich dafür, aber es war wirklich so.
    
    Ich hatte eine innere Freude dabei empfunden, derart im Mittelpunkt zu stehen.
    
    Hatte es genossen, von allen bewundert zu werden.
    
    Auch, wenn ich dabei fast nackt war!
    
    Ich hatte Minutenlang unentschlossen hier herum gestanden.
    
    Aber die letzten Überlegungen gaben den Ausschlag. Der Gedanke daran, das ich selbst entscheiden konnte, gab mir das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben.
    
    Auch wenn es bei genauer Überlegung eine trügerische Sicherheit war, setzte ich mich auf mein Rad, und fuhr den Berg hinauf!
    
    Wie von Geisterhand öffnete sich das Tor, nachdem ich geklingelt hatte.
    
    Genau so sanft, nur von einem leichten summen begleitet, schloss es sich wieder, als ich hindurch gefahren war.
    
    Nur die Überwachungskamera, die auf einer der Säulen montiert war, zeigte mit ihrer verfolgenden Schwenkbewegung, das ich beobachtet wurde.
    
    Der geschwungene Weg zum Haus kam mir unendlich lang und steil vor.
    
    Obwohl er nur etwa fünfzig Meter lang war.
    
    Oben angekommen stellte ich mein Rad ab, nahm meine ...
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