1. Weihnachten - 01. Advent


    Datum: 01.08.2020, Kategorien: BDSM Autor: byPhlegeton

    ... „Signora, ist schon Vormittag. Früh Vogel fängt den Wurm. Paul zahlt dich nicht für schlafen." Er grinste breit, wie um der Bemerkung den Biss zu nehmen.
    
    Christina rappelte sich auf. Sie schaute den Mann verwirrt an und versuchte angestrengt, aus der Situation Sinn zu machen. Auf einem Schild an seinem Hemd stand wenigstens ein Name: Luigi Angeli. Und „Kaufhausdetektiv".
    
    Christina musterte ihn abfällig. Sein Name war das einzige an ihm, das man als engelsgleich bezeichnen konnte. Luigi war klein, untersetzt und verfügte neben seiner öligen Mähne über jede Menge drahtige Brusthaare, die ihr aus dem Ausschnitte seines Hemds entgegen quollen. Seine Hand lag immer noch auf ihrer Schulter. Christina schob sie weg.
    
    Luigi machte einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. „Alles gut, alles gut, Luigi sagt es keinem!" Offensichtlich hatte er ihre Reaktion fehlinterpretiert. Vermutlich glaubte er, sie hätte Angst, angeschwärzt zu werden. Typisch Italiener. Das eine Frau einfach keine Lust hatte, sich antatschen zu lassen, kam in seinem Vorstellungsvermögen einfach nicht vor. Sie sah in giftig an. Luigi schien es nicht merken, was vielleicht auch daran lag, dass er nicht auf ihr Gesicht sah.
    
    Er zeigte auf sein Schild.
    
    „Ich bin Luigi Angeli. Der Kaufhausdetektiv. Sag einfach nur Luigi."
    
    Er grinste wieder breit. Christina reagierte nicht. Luigi streckte die Hand aus, um ihr aufzuhelfen.
    
    „Nun komm, ich lös dich ab."
    
    Christina nickte steif. Wenigstens hatte er ...
    ... eine Erklärung, was er hier machte.
    
    „Christina.", antwortete sie kühl, ohne ihrerseits die Hand auszustrecken. Sie stand auf. Einen Moment standen beide schweigend da, dann drehte sie sich um und griff nach ihrem Mantel.
    
    „Dann geh ich jetzt mal heim."
    
    Luigi hob die Hand. „Moment, Moment, Signora. Da ist Geschenk für dich."
    
    Christina schaute verwirrt zu, wie er zur Türe ging, sich bückte und mit einer in knallrotes Geschenkpapier gewickelten und mit einer breiten, goldenen Schleife verzierten Schachtel zu ihr zurückkam.
    
    Diesmal deutete Luigi ihre Reaktion richtig. Er schüttelte den Kopf. „Ist nicht von mir. Lag einfach vor der Türe." Er drückte Christina die Schachtel in die Arme. Christina nahm das Geschenk unsicher an, ohne es auszupacken. Auf einem kleinen, gleichfalls goldfarbenen Anhänger stand tatsächlich ihr Name: Christina.
    
    Luigi glotzte ihr schon wieder auf den Ausschnitt. „Paul hat von dir erzählt. Die neue Aushilfe. Der Mann hat solches Glück." Er hob die Arme, als könne er so viel Glück gar nicht fassen. Seine Augen wanderten schon wieder über ihre Brüste. Christina hatte das deutliche Gefühl, dass sich Luigis eigenes Glück rapide aufbrauchte. Sie wurde langsam wütend. Luigi zwinkerte ihr ungerührt zu, deutete auf das Geschenk und dann in Richtung Atrium. „Geschenk ist ja vielleicht von ihm? Von unserm lieben Chef?" Christinas Kopf fuhr herum. Paul Ehrlich war schon wieder hier? Und das am Samstagmorgen?
    
    Luigi plapperte weiter.
    
    „Chef hat so ...