Auf zu neuen Ufern Teil 03
Datum: 19.03.2019,
Kategorien:
Schwule
Autor: byDer_MainHesse
... mache. Als wir klingelten, öffnete uns Nicos Schwester Kerstin, die uns sehr herzlich Willkommen hieß. Während wir die Jacken ablegten und die Schuhe auszogen, kamen auch schon Nicos Eltern in den Flur. Während sie ihren Sohn begrüßten, merkte ich schon, wie sie mich genau musterten. Dann stellte mich Nico ihnen vor:
- „Und das ist Leon!"
- „Herzlich Willkommen!, fing Nicos Mutter an. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen, nachdem wir schon so viel über Sie gehört haben! Ich bin Frauke. Darf ich Ihnen trotz Corona die Hand geben?"
- „Ja klar! Und ich danke Ihnen, die Freude ist ganz meinerseits!"
- „Auch von mir Hallo und Herzlich Willkommen!, schaltete sich Nicos Vater ein. Ich bin Ingo."
- „Wollt ihr euch nicht duzen?, meinte Nico auf einmal im Lachen. Mama, Papa, ich stelle euch nicht meinen Steuerberater vor, sondern meinen Freund!"
Ab dahin war das „Du" gesetzt, auch wenn es mir komisch vorkam, Nicos Eltern, die ich noch gar nicht kannte, direkt zu duzen. Das Kennenlernen lief wirklich gut, woran Kerstin einen großen Anteil hatte. Allein durch ihre Anwesenheit verhinderte sie eine Blockbildung „Eltern vs. Sohn mit seinem neuen Partner" und sie sorgte außerdem mit ihrem Humor und ihrer lockeren Art für eine gute Atmosphäre. Ich fühlte mich tatsächlich herzlich willkommen, auch wenn ich spürte, dass Nicos Eltern nach wie vor mit der Homosexualität ihres Sohnes haderten, wenngleich sie sich Mühe gaben das zu akzeptieren. Ich versuchte aber, darauf Rücksicht ...
... zu nehmen. Außer ein paar gegenseitige Berührungen am Oberschenkel unter dem Tisch tauschten Nico keinerlei Zärtlichkeiten aus.
Nach dem Essen setzten wir uns ins Wohnzimmer, wo mir Nicos Vater einen Cognac anbot, den ich gerne annahm. Doch nach insgesamt weit über drei Stunden spürte ich, dass es für ein erstes Kennenlerntreffen langsam reichte. Nico schien das gleiche zu spüren, und so verabschiedeten wir uns kurz darauf. Kerstin fragte, ob sie uns ein Stück begleiten könne, weil sie eh noch etwas in der Stadt besorgen müsse. Beim Abschied machten wir aus, uns bald wieder zu sehen. Als die Wohnungstür hinter mir ins Schloss fiel, spürte ich eine enorme Erleichterung. Ich konnte nicht anders, als Nico einen kurzen Kuss zu geben. Auf dem Rückweg tauschten wir uns mit Kerstin über unsere Eindrücke aus und nutzten die kurze Zeit, um uns ein bisschen besser kennenzulernen.
Nach diesem ebenso gelungenen wie intensiven Tag wollten Nico und ich erst einmal ein bisschen Zeit für uns haben und entschieden uns dafür, im Zentrum spazieren zu gehen. Wir mussten nicht viel reden, um zu wissen wie glücklich und erleichtert der jeweils andere war. Und dennoch wusste ich, dass bald meine Familie dran sein würde und das Ganze noch einmal von vorne losgehen würde. Aber daran wollte ich jetzt nicht denken, sondern einfach nur dieses gute Gefühl genießen.
Während ich irgendwo auf die Toilette ging, telefonierte Nico mit Katrin, um den Abend zu planen. Die WG würden wir für uns haben, ...