1. Flimmern


    Datum: 20.03.2019, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    ... bis sie die Treppen hoch außer Sicht ist.
    
    Nachdem sie mit zittrigen Händen die Tür endlich aufgefummelt hat, schmeißt sie ihre Sachen in die nächste Ecke und knallt die Tür hinter sich zu. Um die Sonnenmilch runter zu kriegen und selbst runter zu kommen, geht sie duschen. Als das kaltes Wasser aus der Brause sie trifft, unterdrückt sie einen Schrei. Mit viel Selbstbeherrschung, Seife und Schwamm schrubbt sie die Sonnencreme unter dem kalten Schauer runter. Überall klebt das Zeug.
    
    Nach der Dusche geht es ihr schon viel besser. Nur diese Moderatorin sollte ihr besser nicht noch mal über den Weg laufen. Sie zieht sich einen Bademantel an und geht auf den Balkon. Während sie ihre Haare an der Luft trocknen lässt, genießt sie den Ausblick aufs Meer.
    
    Durch eine schmale ruhige Straße getrennt führt die Promenade unter ihrem Balkon entlang. Dahinter sind gleich die Dünen, auf denen unzählige Halme im leichten Wind wie Wellen wiegen. Und dahinter ist der Strand auf dem noch immer hunderte Menschen liegen. Sie kann die Stelle sehen, wo sie wutentbrannt weggelaufen ist. Der Menschenauflauf hat sich aufgelöst. Von dem Kamerateam ist nichts mehr zu sehen. Jana atmet tief durch, um sich zu beruhigen. Ist auch besser so.
    
    In Gedanken schaut sie dem Strom von Menschen auf der Promenade zu und erkennt plötzlich etwas Bekanntes. Da hat jemand ihren rot-weiß-gestreiften Badeanzug lässig über der Schulter geworfen und spaziert vor ihrem Hotel entlang. Sie erkennt die Jungs wieder. ...
    ... Sie räuspert sich, um den Klos aus dem Hals zu kriegen und versucht dann zu schreien. „Hey!“, ruft sie, aber viel zu leise. Die Jungs hören sie nicht und kaum einer reagiert auf ihr Gefuchtel mit den Armen.
    
    Die haben ihren Badeanzug und den will sie wieder haben. Außerdem will sie den Jungs noch ein paar Takte erzählen. Sie rennt zu ihrem Koffer, der noch unausgepackt auf dem Bett liegt, lässt ihn aber liegen. Zum Anziehen ist keine Zeit, wenn sie die Beiden noch erwischen will. Sie hastet aus ihrem Hotelzimmer, trippelt in ihren Flipp-Flopps die Treppen wie ein Hamster im Laufrad runter und rennt durch die Lobby auf die Promenade.
    
    Sie orientiert sich kurz in welche Richtung sie gegangen sind und schlängelt sich im Eiltempo durch die Menschen. Dabei rempelt sie einige Leute an und schiebt die bei Seite, die ihr nicht schnell genug Platz machen. Nach einigen Pöbeleien hat sie ihn endlich vor sich: Ihren rot-weiß-gestreiften Badeanzug.
    
    „Hey, ihr da!“ Sie schnauft außer Atem. „Ihr habt das was, was mir gehört.“
    
    Überrascht drehen sich die Jungen um und lächeln Jana an. „Wir haben sie gesucht.“, sagt der etwas kleinere mit den dunklen, kurzen Haaren. Der größere mit den blonden Locken nickt nur.
    
    Jana schaut sie verdutzt an.
    
    „Wir wollten ihnen ihren Badeanzug wiedergeben.“ Er nimmt ihn von der Schulter und gibt ihn Jana.
    
    „Danke“, sagt sie und greift danach und merkt, wie sich der Knoten vom Gürtel löst und ihr Bademantel auffällt. Bei dem Gerenne und Gerempel hat ...