1. Andy auf dem Weg zur Liebe 04


    Datum: 10.10.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byfutec

    ... Vorsicht und Furcht vor den möglichen Folgen. Völlig verunsichert ging ich nach Hause. Ich zwang mich zu der Einsicht, dass ich am besten erst mal drüber schlafen sollte. Morgen sähe vielleicht schon vieles anders aus.
    
    Aber meine Erwartungen, am nächsten Tag klarer zu sehen, erfüllten sich nicht. Jedenfalls nicht in Richtung Vernunft. Mich ließ einfach dieses junge Frau nicht los. Aber hatte Sarah nicht auch recht mit der Frage, was ich denn machen würde, wenn Carla sich auf mich einließe? Schließlich war sie bestimmt so zwei drei Jährchen älter als ich, und verglichen mit ihren Erfahrungen war ich ein echter Milchbubi, der noch am Anfang seiner Ausbildung steckte. Ich musste einfach mehr über sie herausfinden. Wo kam sie her, wo wohnte sie, wieso war sie auf dem Strich gelandet? Ich beschloss, das auf eigene Faust zu erkunden, und dafür würde ich sie beobachten müssen. Da der einzige Ort, wo ich sie sicher antreffen würde, der Straßenstrich war, machte ich mich am nächsten Tag spät abends dorthin auf.
    
    Es war mitten in der Woche, deswegen war nicht so viel los an diesem Tag. Ich hatte den Eindruck, dass weniger Mädchen als sonst dort standen und hatte schon Angst, dass sie gar nicht mehr da sein würde. Sie durfte mich allerdings auch nicht sehen, sonst hätte sie mich bestimmt direkt wieder weggeschickt. Und nochmal 80 Ocken aufbringen konnte und wollte ich nicht. Also stellte ich mich etwas abseits in eine dunkle Ecke, von der aus ich aber die Toreinfahrt noch sehen ...
    ... konnte. Nach einiger Zeit kam sie mit einem Typen raus, der so runtergekommen aussah, dass ich ihm auf offener Straße 'nen Euro in die Hand gedrückt hätte. Wie konnte der sich Carla leisten? Egal, ich schob den Gedanken, dass auch er ihren Körper berührt hatte - und was vielleicht außerdem noch alles abgelaufen war - beiseite.
    
    Sie blieb noch eine Weile an die Hauswand gegenüber gelehnt stehen. Aber es waren fast keine Freier mehr da. Ich presste mich noch mehr in den Schatten, damit sie mich nicht sah. Schließlich löste sie sich von der Mauer und ging geradewegs wieder in die Toreinfahrt. Was würde jetzt passieren? Gar nichts mehr? Schlief sie am Ende in der gleichen Wohnung, wo sie ihre Kunden empfing? Dann würde ich hier Wurzeln schlagen und wär immer noch nicht weiter. Doch schließlich kam sie mit einem Anorak bekleidet wieder heraus und ging mit schnellen Schritten in Richtung Bahnhof.
    
    Ich folgte ihr mit einigem Abstand. Sie betrat das Bahnhofsgebäude und steuerte auf die Gleise der S-Bahn zu. Ich hatte ja meinen Fahrausweis für Studenten bei, damit könnte ich auch zu Vororten weit außerhalb fahren. Schließlich kam die Bahn. Ich wählte einen Platz im nächsten Waggon, von wo aus ich sie immer im Blick hatte. Nach längerer Fahrt stieg sie in einem Vorort aus, der fast nur aus hohen Miethäusern bestand und als sozialer Brennpunkt nicht unbedingt den besten Ruf genoss. Wieder ließ ich einen gewissen Abstand zwischen uns, bis sie auf den Weg zu einem dieser Hochhäuser ...
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