1. Die Augen hinter der Wand


    Datum: 01.11.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: byDingo666

    ... wurden. Außerdem wirkte Beleuchtung in einem angeblich unbewohnten Ferienhäuschen verdächtig.
    
    Sie hatten sogar einen Notfallplan entwickelt, sollte Marcel aus irgendeinem Grund doch enttarnt werden. Dann würde er behaupten, aus eigenem Antrieb hinter Alwin und Helga hergereist und sich heimlich in die leere Hütte einquartiert zu haben. Das ergab zwar wenig Sinn, doch wer konnte schon ahnen, mit welch seltsamen Methoden andere Leute ihren Trennungsschmerz verarbeiteten?
    
    Also hockte sein alter Freund jetzt gerade dort drüben, keine zwei Meter von ihm entfernt, und hatte vermutlich ein Auge zugekniffen und starrte mit dem zweiten durch eine Öffnung.
    
    Bei diesem Gedanken atmete Alwin tief durch. Der Kitzel eines unsichtbaren Spanners befeuerte seine Lust wie eine Flasche Benzin einen Grill. Sicher, mit Helga herumzutollen war schön. Aber mit diesem Extra-Kick würde es für ihn ein ganz besonderer Liebesurlaub werden.
    
    Kurz ging er herum und verglich er die kleine Wohnung mit dem Grundriss von der Internet-Buchung und mit seinen Erinnerungen. Hinten lag das Schlafzimmer. Ein Räumchen, das praktisch nur das Doppelbett und einen Wandschrank enthielt. Das Kopfende des Betts berührte die Innenwand. Sehr schön -- Marcel würde also einen ungestörten Blick haben, sofern er für eine Mindest-Beleuchtung sorgte.
    
    Den Rest der Ferienwohnung nahm das längliche Wohnzimmer ein. Dieses wurde durch eine Küchenzeile (an der Außenwand), eine alte Sofagarnitur, ein paar Stühle und dem ...
    ... runden Esstisch ausgefüllt. Zwei geschmacklose Stillleben an der Wand bildeten für Marcel die einzigen Stellen, an denen er sich keinen Durchblick verschaffen konnte, sonst lag ihm der gesamte Raum offen.
    
    Das kleine Bad schließlich, auf der Seite gegenüber dem Schlafzimmer, schloss ebenfalls an die Innenwand an, die Wasserleitungen hatten natürlich einen gemeinsamen Zu- und Abfluss. Hier fand sich eine größere Renovierung: Die weißen Fliesen sahen fast neu aus, sie konnten erst ein oder zwei Jahre alt sein.
    
    Dafür war die Fassade darüber mit einer Vielzahl von Wasser- und Stromleitungen sowie amateurhaft überspachtelten Vertiefungen und Vorsprüngen gepflastert. Er wagte nicht, die Wand zu deutlich in Augenschein zu nehmen, aber selbst hier würde Marcel wohl eine Möglichkeit finden. Das war gut so, denn er sollte Helga unter der Dusche ebenfalls sehen können. Er hatte nämlich fest vor, auch dort ein paar Spielchen zu treiben.
    
    Befriedigt wandte er sich wieder um und kam langsam auf Helga zu. Die lachte auf, als sie seinen Blick sah und stemmte die Hände in die Hüften.
    
    „Soso", machte sie und schaffte es nicht ganz, ernst zu werden. „Bin ich jetzt also fällig?"
    
    „Natürlich." Er lächelte breit.
    
    „Wollen wir nicht erst duschen?"
    
    „Ich bin nicht tausend Kilometer geflogen, um zu duschen", erklärte er würdevoll und trat dicht vor sie.
    
    „Aha." Sie sah zu ihm auf. „Wozu denn dann?"
    
    Er antwortete nicht gleich, sondern ließ seinen Blick in aller Ruhe über seine Frau ...
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