1. Beziehungsunfähig 8


    Datum: 03.04.2021, Kategorien: Humor Autor: E-w-K

    ... sie machte? Wie viele waren vor mir dran gewesen?'
    
    'Egal, darüber kannst du nachdenken, wenn es hell ist, und du hier raus bist, du Affe!'
    
    Ja, das klang konstruktiv! Hier raus kommen; Anderen davon erzählen, vielleicht ein wenig erkundigen... aber alles zu seiner Zeit. Jetzt erst mal raus hier.
    
    'Aber in welche Richtung?'
    
    Ich sah mich erneut um.
    
    'Halt! Was war das? Ein Leuchten? Ein Auto? Mit gelben Lampen? Ein Blinker! Ein abbiegendes Auto? Mitten im Harz? Ne Kreuzung?'
    
    Ich stierte immer noch auf das Licht.
    
    'Moment... Blinken... Blinklicht... Warnblinklicht! Das ist Meins!'
    
    Plötzlich fühlte ich mich besser, ging zügig auf mein Auto zu. Das Blinken wurde größer. Ja, dass war mein Wagen. Und dahinter, in genau der anderen Richtung, da war die Straße. Ich konnte schon die Konturen erkennen.
    
    'Ich hol was raus, irgendwas. Mal sehn, was ich gebrauchen kann. Vielleicht ja ne Taschenlampe.'
    
    'Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen?'
    
    'Na ja, der Unfall und so.'
    
    'Egal, ist sowieso keine drin, glaub ich.'
    
    Ich blieb wie angewurzelt stehen.
    
    Da saß jemand. In meinem Auto.
    
    'Wo kommt denn der her? Was hat der da zu suchen? Ein Dieb vielleicht? Oder ein Helfer?'
    
    "Hallo? Was machen Sie da?" Fragte ich zaghaft. Keine Reaktion.
    
    Wäre ja mal was Anderes. Hätte mich auch gewundert.
    
    Was mich allerdings wunderte war, dass sich die Person die ganze Zeit nicht bewegt hatte. Sie war über das Lenkrad gebeugt; die Haltung sah sehr anstrengend ...
    ... aus.
    
    'War er starr vor Schreck, dass ich ihn entdeckt hatte?'
    
    Der mittlerweile permanent panische Teil von mir plapperte vor sich her, dass es das Mädchen sei.
    
    Das konnte nicht sein, die Person war viel größer.
    
    Ungefähr so groß wie ich.
    
    'Ungefähr?'
    
    Mein Herz rutschte, nicht zum ersten Mal in der letzten Zeit, in meine Hose. Sogar tiefer.
    
    Mir war schlecht; dennoch trat näher an das Fahrzeug.
    
    Ich wurde ruhiger, keine Ahnung warum. Ich stand direkt vor dem offenen Fenster.
    
    Der Mann, dass sah ich jetzt genau, bewegte sich nicht.
    
    "Hallo?" sagte ich, obwohl ich keine Antwort erwartete.
    
    Der Mann trug denselben Pullover wie ich. Er hatte auch dieselbe Haarfarbe und Frisur. Nur mit dem Unterschied, dass aus seinem Hinterkopf ein dicker Ast ragte.
    
    Das erklärte auch seine erzwungen wirkende Haltung. Der Oberkörper lag nicht direkt auf dem Lenkrad, wie ich zuerst dachte, sondern wurde von dem aufgespießten Kopf hochgehalten.
    
    'Das kann doch nicht sein. Das ist doch nicht möglich. Wer ist das. Wie hat er das gemacht?'
    
    'Jetzt sei doch nicht blöd. Das bist...'
    
    "...du".
    
    Das Mädchen.
    
    Wiederum hinter mir.
    
    Doch eigenartiger Weise hatte ich keine Angst mehr, ich drehte meinen Kopf zu ihr.
    
    Sie sah wieder aus wie ein kleines Mädchen.
    
    Kein Wasser, kein Schlamm, nichts Ungewöhnliches.
    
    "Ja, das bist du, Ben."
    
    Meine Beine wurden weich.
    
    'Wie kann das sein? Welche Beine?'
    
    Ich knickte ein, ging zu Boden. Sie kam zu mir, streckte die Hand ...