Grober Sand 07
Datum: 08.04.2021,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byLoreleyColter
... sie deswegen ... nicht mochte.
Er knackt mit den Halswirbeln. Ich hasse diese Geräusch. Es verheißt nichts Gutes. Er sieht zu Bane hinüber, der ziemlich weggetreten in der Ecke liegt. „Hat er dir wehgetan?"
Die Frage klingt so absurd aus seinem Mund. Ich will ihn nicht anlügen, aber ich will auch nicht, dass er seinen Frust an ihm auslässt. „Der Colonel ... Er hat ihm irgendwas gespritzt. Erst dachte ich, er kratzt ab. Aber dann ist er ... Er hat sich selbst ans Gitter gekettet, bevor ..."
Mein Hauptfeldwebel nickt nur und gestattet mir damit, nicht weitersprechen zu müssen. Sein Blick ruht auf Bane. Ich sehe, wie die Kiefermuskeln arbeiten. Was geht gerade in ihm vor? Unvermittelt dreht er sich um, holt den Papierkorb aus der Wachstube und stellt ihn neben dem regungslosen Mann auf den Boden. Dann geht er in die Hocke und zieht etwas aus der Tasche. Er dreht das kleine Ding zwischen den Fingern, während er meinen verhinderten Folterknecht argwöhnisch betrachtet. Erst als er ihm den Gegenstand in die schlaffe Hand legt, sehe ich, dass es der Schlüssel zu den Handschellen ist, den er vorhin in der Wachstube aufgelesen hat. Er schließt Banes Finger darum.
Mein Hauptfeldwebel ist ein seltsamer Mensch. Ich kann ihn kein bisschen lesen, und das treibt mich in den Wahnsinn. Wenn ich nur drei Worte hätte, mit denen ich ihn beschreiben sollte, dann sind es diese: Kalt, arrogant und grausam. Aber so, wie er jetzt vor dem Sergeant kauert, entdecke ich eine ganz neue ...
... Seite an ihm. Er zeigt Respekt. Vielleicht ist es Einbildung, aber in diesem Moment scheint es mir, als würde er das Haupt senken.
Der Augenblick ist schnell vorbei. Er wendet mir den Kopf zu und fragt tonlos: „Du hast den Colonel also schon kennen gelernt?"
„Ja." Mehr kann ich nicht antworten. Ich habe den Colonel gesehen, seine Stimme gehört, seine ...- Moment. Das klingt ... Das klingt, als wüsste mein Hauptfeldwebel, wer der Colonel ist. Als würde er den Colonel kennen. Was geht hier vor sich? Was ... Wieso ... Ich strauchle hier im Dunkel und alle um mich herum wissen, was für ein Spiel läuft.
Verwirrung und Frustration lassen kleine Funken in meinem Kopf tanzen. Ich lege die Ohren an und starre meinem Ausbilder ins Gesicht. Er antwortet mir mit Misstrauen. „Dia, was hast du ihnen erzählt?"
Die Frage macht mich wütend. Ich habe ihnen NICHTS erzählt. Nun gut, von der Gefangenschaft. Aber nichts von Bedeutung. „Sie wissen meinen Vornamen."
Er zuckt mit den Schultern. „Den kannten sie ja schon."
Ich will bereits automatisch nicken, als plötzlich ein eisiger Klotz in meinem Bauch gefriert. Es braucht einen Moment, bis seine Aussage da ankommt, wo die Logik stattfindet. -Den kannten sie ja schon.- Meine Augen weiten sich. „Bitte was?"
Er zieht die Stirn in Falten. Erforscht meinen Gesichtsausdruck. Dann erkennt er die Fassungslosigkeit, die ihm entgegen kommt. „Sie wissen, wer du bist. Sie wussten es schon, als du durchs Tor gekommen bist."
Ich fühle in ...