Grober Sand 07
Datum: 08.04.2021,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byLoreleyColter
... Hinterkopf fragt sich, warum ich denn nicht einfach aus der offenen Zellentür gehe und in der Wüste verschwinde. Keine Ahnung. Keine Lust.
Wieder greift er nach meinem Gesicht. „Diana, du musst mir jetzt zuhören."
Du kannst sagen was du willst, mir egal.
„Dia, du musst noch ein bisschen durchhalten."
Ich höre ein raues Lachen. Es kommt wohl aus meinem Mund, emotionslos und ohne Würde. Ich höre meine Stimme, die sagt: „Was willst du denn jetzt noch von mir?"
Seine Hand streicht über meine Wange und er sieht fast liebevoll auf mich herunter. „Dass du noch ein bisschen durchhältst. Du kannst es. Wenn es jemand kann, dann du." Seine Fingerspitzen fahren durch mein Haar.
„Es wird erst noch schlimmer, bevor es besser wird, Kleines." Er zieht mich an sich und hält mich nur durch seinen Körper aufrecht.
Ich habe ihm nichts mehr entgegenzusetzen. Als hätte ich das jemals. Draußen höre ich die Tür aufgehen. Egal. Solang er mich nur festhält.
Sein Blick geht an mir vorbei und der Griff um mich wird noch etwas enger.
Chucks Stimme zerreißt die Hitze. „Sicherheitsstufe Bravo."
Mein Hauptfeldwebel nickt. „Bunker."
Da lässt er mich los. Mein Rücken fällt gegen das Gitter. Ich sehe ihm in die um Verzeihung heischenden Augen, als mich jemand wegzieht und mir die Hände auf den Rücken fesselt. Wie durch einen Nebel beobachte ich, dass mein Hauptfeldwebel Chuck die Arme entgegenstreckt und sich ebenfalls Handschellen anlegen lässt. Mein Hirn will diesen ...
... Anblick nicht verarbeiten, also folge ich einfach dem Wink des Gewehrs, das auf mich gerichtet ist, und gehe durch die Tür auf den Gang zu den Duschen. Links neben mir ist eine weitere Tür, die mir gestern nicht aufgefallen ist. Sie öffnet sich und eine Treppe führt nach unten. Es gibt keinen anderen Weg, den ich gehen könnte.
...
Ich lasse mich die Stufen hinunter scheuchen, und eigentlich ist es gar nicht so schlecht. Ein wenig Kühle schlägt mir entgegen. Gierig sauge ich die modrige Luft in meine Lungen.
Unten angekommen passieren wird zwei weitere, diesmal schwere Stahltüren, bevor Chuck uns in einen winzigen Raum schiebt. Eine Zelle nimmt ein Drittel des Raums ein. Drei Wände und ein Gitter, drei auf ein Meter. Davor ein kleiner Wachraum mit Schreibtisch und Stuhl.
Ich frage mich, warum ich nicht kämpfe. Wäre das nicht die perfekte Gelegenheit zur Flucht? Nein, die hatte ich schon vor ein paar Minuten, als meine Zelle oben weit offen stand. Keine Lust. Keine Energie.
Chuck schließt die Gittertür hinter mir und meinem Hauptfeldwebel.
Was macht er hier? Ich muss ihn fragen. „Warum lassen Sie sich einsperren, mit mir? Sie werden doch auch verhaftet, Sie wissen genauso viel über dieses ... Projekt."
Er sieht mich an. Völlig gelassen. „Ich habe nicht vor, mich einsperren zu lassen."
Es kostet mich einige Überwindung, nicht lauthals zu lachen. Was entgeht mir gerade? Hat er Superkräfte, mit denen er einfach hier heraus wandert? Ich kneife mir in den ...