Grober Sand 07
Datum: 08.04.2021,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byLoreleyColter
... Sie einfach nur Ihre Rache haben. Sie können mit mir tun, was immer Sie wollen."
Es ist offensichtlich ein attraktives Angebot. Die Nasenflügel des Colonels beben. Er verschränkt die Hände hinter dem Rücken und zieht die Stirn in Falten. „Ich muss gestehen, das gefällt mir. Du hast keine Vorstellung, wie oft ich mir diesen Tag schon in Gedanken ausgemalt habe."
Doch, er hat sicher eine Vorstellung. Sonst wäre er nicht hier. Sonst würde er dem Colonel diesen Deal nicht vorschlagen. Aber ich habe das drängende Gefühl, dass der Preis viel zu hoch ist. Hier wird über mich verhandelt, mit einer Währung, die ich nicht kenne, und trotzdem kann ich deutlich spüren, dass mein Ausbilder zu viel auf den Tisch legt.
Bevor ich auch nur darüber nachdenken kann, den Gedanken laut auszusprechen, schließt der Colonel das Geschäft.
„Einverstanden." Er verzieht die Lippen zu einem diabolischen Grinsen. „Ich bringe sie außer Landes. Dafür bleibst du."
Mein Hauptfeldwebel nickt knapp und sie reichen sich die Hände. Es ist ein Handschlag zwischen Feinden. Im gleichen Augenblick erkenne ich, dass jetzt der Haken kommt. Nicht wörtlich. Aber kein bisschen weniger schmerzhaft.
„Der nächste Transport geht in achtzehn Stunden." Der Colonel lächelt kalt. „Bis dahin gehört ihr beide mir."
Während sich mir die Nackenhaare aufstellen, scheint mein Hauptfeldwebel nichts anderes erwartet zu haben. Ein schmutziger Deal.
Der Colonel holt ein Funkgerät aus der Tasche und schaltet es ...
... ein. „Scotty, Bunker." Er stellt sich in die Zellentür und lehnt sich ans Gitter. Ganz gelassen, denn er hat alle Zeit der Welt. Er mustert mich von oben bis unten. Erst jetzt wird mir wieder deutlich bewusst, dass ich immer noch nackt bin. „Willst du ihr erklären, was hier vor sich geht?", fragt er zum Hauptfeldwebel gewandt.
Mein Ausbilder schüttelt nur den Kopf. Verdammt, warum nicht? Ich will wissen, was das alles soll! Aber er steht nur steif da und wartet. Worauf? Was passiert jetzt? Oh, ich werde noch wahnsinnig.
„Dann tu ich es." Der Colonel geht zum Tisch, zieht den Stuhl hervor und legt die Hände auf die Lehne. „Komm her und setz dich, Diana."
Was wird das denn? Nun, es scheint keine gute Idee zu sein, dem Colonel nicht zu gehorchen also stehe ich auf und verlasse die Zelle. Ich muss zugeben, dass meine Knie etwas weich sind. Ich lasse mich auf dem Stuhl nieder, den der Colonel mir zurechtrückt. Er lächelt mich freundlich an und löst damit eine Gänsehaut aus, die am Rückgrat hinauf wandert. Ich suche den Blick des Hauptfeldwebels in der Hoffnung, von ihm einen Hinweis zu bekommen, aber der starrt nur weiter stur geradeaus.
Der Colonel lehnt sich an die Tischkante und sieht auf mich herunter. „Frau Feldwebel, ich entschuldige mich für die letzten drei Tage, aber das alles war leider notwendig. Und daran ist Ihr Ausbilder schuld."
Fragen, Fragen und noch mehr Fragen. Ich stelle keine davon, nehme mir stattdessen den Hauptfeldwebel zum Beispiel und stiere ...