Der Arzt und die Nonne
Datum: 13.05.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Jessi
... dein Lächeln, deine Stimme, dein Lachen, deine Hände, selbst dein Weinen und jauchsen, alles, einfach nur alles ...!"
Für Sekunden blieb ihr die Luft weg und es war Stille. Felicitas Herz machte riesige, freudige Luftsprünge. Leise flüsterte sie hörbar unter Atemnot," ich bin sehr böse, zänkisch, hinterhältig und gemein. Außerdem, du scheinst das ja bestens zu können, du Schleimer, kleinen unbedarften Mädchen dick den Honig auf das Brot zu schmieren. Du hast ja ziemlich schnell gleich den richtigen Schmus für mich aus dem Hut gezaubert, wirklich gekonnt, mein Lieber. Das machst du doch wohl bestimmt nicht zum ersten Mal? Hört sich aber schön an. Das hat noch nie jemand so zu mir gesagt. Und seltsamerweise glaube ich dir das auch noch alles ...!" meinte sie in einem fast schon zärtlichen Tonfall und lächelte Jens an.
Dieses Spiel mit dem schon heftig glühenden Feuer gefiel auch ihm unglaublich. So was hatte er noch nie erlebt, eine solche Spannung, ein solches Knistern und so ein verdammt flaues Gefühl im Bauch. Leise setzte er hinzu "Wenn ich ganz ehrlich bin, fehlen mir ein wenig die Worte, weil es für dich keine angemessene Beschreibung gibt. Ein solch wunderbares Wesen, ein solcher Engel, ist mir nämlich bisher leider noch nie begegnet ...!"
Felicitas sagte leise "Na so was, dass hätte ich dir ganz bestimmt nicht zugetraut ...dass dir mal die Worte fehlen. Aber, ich erlaube es dir, dass du es so sagst, seltsamerweise sogar sehr gerne ...!"
"Doch, es ist ...
... wirklich so." Jens dachte immer, dass es eine solch vollkommene Frau, wie sie es ist, die er sich immer ganz genau so erträumt habe, gar nicht geben kann. "Ich bin jetzt auch viel zu aufgeregt und zu schüchtern für das, was ich Dir alles sagen möchte."
Ihr stockte der Atem und eine Sekunde dachte sie "O Gott, wir haben den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, längst überschritten. Wenn ich jetzt weiter gehe, ist es vorbei, dann ...!" Sie wusste nicht, was dann kam. Woher sollte sie es auch wissen. Die Nonne in ihr hatte schon seit geraumer Zeit jeglichen Einfluss über sie verloren. Die war überhaupt nicht mehr existent. Die Felicitas, die Frau in ihr, die diesem Mann und seinen Worten völlig hilflos ausgeliefert war, überschritt ihn nach ein paar Sekunden. Sie flüsterte "Wieso mir sagen, sag es mir doch einfach ...!"
Wieder sagte er ihr, "Felicitas, du bist die zauberhafteste Frau, die mir je begegnet ist. Werde meine Frau und wir beide erobern die Welt." Sie schwiegen minutenlang.
"Die Zeit sollte jetzt einfach stehen bleiben ...!" dachten die beide und empfanden diese Minuten als unbeschreiblich schön, aufregend, prickelnd. Sie waren angefüllt mit fast unerträglicher Spannung. Vor Aufregung hatte es ihnen regelrecht die Sprache verschlagen und beide hatten Angst, dass sie etwas Falsches sagen und diese wunderschönen Minuten zerstören konnten. Sie wussten beide jetzt sehr genau, dass es auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen würde, es kein Zurück mehr gab. Sie spürten ...