1. Nachhilfe


    Datum: 09.06.2021, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... war's am Schlimmsten. Oder ist es immer noch. Sein Papa war und ist sein ein und alles. Manchmal glaube ich, er hasst mich dafür, dass ich die Scheidung wollte. Er weiß natürlich nicht, worum es damals ging. Ich glaube auch nicht, dass er es jetzt verstehen könnte."
    
    "Ja, das wäre wahrscheinlich etwas früh. Nun gut, aber du hättest also am Wochenende Zeit? Wie wäre es mit Samstag?"
    
    "Du willst das wirklich machen?"
    
    "Ja. Ich glaube, das würde dir guttun, mal richtig zu entspannen. Mal was Schönes nur für dich selbst zu haben. Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen würdest."
    
    Sie kaute eine Weile auf ihrer Unterlippe rum, aber sie schien sich mit der Idee langsam wirklich anzufreunden.
    
    "Dann sag ich nicht nein. Oder sag ja. Aber du kommst oder bleibst zum Abendessen. Und ich koche uns was richtig Schönes. Einverstanden?"
    
    "Deal. Was wäre dir lieber? Früher Abend, oder Nachmittag?"
    
    "Sagen wir um sieben zum Essen? Danach geht Svenja sicher auf Achse, wie jeden Samstag."
    
    "Wunderbar. Machen wir."
    
    Ich erzählte Elmira am nächsten Morgen beim Frühdienst davon. Ihr einziger Kommentar war "sehr schön" und grinste sich den ganzen Tag einen, wenn sie mich sah. Na, es war kein Date. Ich wollte ihr behilflich sein, entspannen helfen, denn das konnte sie sicher nicht nur gut gebrauchen, sondern hatte sie sich redlich verdient.
    
    Das schien auch Svenja so zu sehen, die mit uns noch beim Essen saß.
    
    "Eh, mich musste dann auch mal massieren. Das ist bestimmt ...
    ... total geil, Alter."
    
    "Svenja...", kam ihr Name mit drohendem Unterton aus dem Mund ihrer Mutter.
    
    "So besonders verspannt wirkst du allerdings noch nicht. Ich glaube, deine Mutter wird da mehr von profitieren."
    
    "Du hast keine Ahnung, wo ich überall verspannt bin. Und wo ich mich von dir massieren lassen würde", kam postwendend die Antwort. Und, um das noch zu toppen, drehte sie den Kopf von ihrer Mutter weg und sagte lautlos: "My cunt."
    
    Oh Mädel, du bist echt eine Marke. Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
    
    "Nein, da ganz bestimmt nicht. Aber... gut, wenn du eine zusätzliche Motivation haben möchtest, falls du am Ende des Schuljahres auf fünf Punkte oder drüber kommst, massiere ich dir den Rücken."
    
    "Oh, geil. Deal."
    
    "Im Beisein deiner Mutter."
    
    "Fuck. Spielverderber. Meinetwegen. Trotzdem geil. Ich streng mich an. Wirste sehen."
    
    Ramona schüttelte nur den Kopf, enthielt sich aber jeden weiteren Kommentars. Wurde merklich unruhig, als das Essen beendet war. Das bemerkte auch ihre Tochter.
    
    "Kannst es gar nicht erwarten, dass ich abzische, und mit Tom sturmfreie Bude hast, nicht wahr?"
    
    "Nicht alle haben nur eins im Kopf, wie du", kam die schnippische Antwort.
    
    "Oh, ich hab da noch viel mehr drin. Sonst würde es ja schnell langweilig werden. Nee, Muttchen, nun lass mal, ich gönn dir das. Und mach mich gleich vom Acker. Und wie lang darf ich wegbleiben, wo ich doch so ein liebes Mädchen bin?"
    
    "Maximal zwölf. Und nimm dir ein Taxi, wenn deine ...
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