Nachhilfe
Datum: 09.06.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... bekennen wagte? Der selbst nicht genau wusste, was er wollte, oder sogar fühlte.
Was für ein wirre Geschichte. Sollte ich sie auf den Schock vorbereiten, der das möglicherweise für sie werden würde? Oder Svenja bitten, meine Position noch nicht bekanntzugeben? Also sie dazu bringen, dass sie mich darauf ansprach, wenn sie nicht von vornherein nein sagte?
Das wäre cleverer gewesen, bestimmt. Aber jetzt unehrlich. Nachdem ich gar nicht anders konnte, als Svenja gegenüber meine Karten auf den Tisch zu legen. Ja, ich war echt der Held. Sauber selbst ausgetrickst. Und alles nur, weil ich gerne allen das geben mochte, was sie wollten. Und brauchten.
Würde sie das verstehen und akzeptieren?
"So nachdenklich? Du warst schon den ganzen Tag so abwesend. Alles in Ordnung bei euch?"
Elmira. Mit der ich jetzt nachhause, beziehungsweise zu Ramona fuhr. Verflucht, das konnte ich ihr schließlich nicht erzählen. Und würde nichts lieber tun.
"Ich habe möglicherweise richtig Scheiße gebaut."
"Das kann ich mir nicht vorstellen. Komm, erzähle."
"Ich glaube nicht, dass ich das sollte. Es ist kompliziert. Scheiße, ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich jetzt tun sollte. Oder ob ich etwas tun sollte."
"Es wird dir doch zu viel mit ihr? Zu real?"
"Nö, im Gegenteil."
"Dann verstehe ich nicht, wovon du redest."
"Ja, wie solltest du auch."
"Ich höre dir zu."
Sollte ich doch? Schlimmer konnte ich es dadurch nun auch nicht mehr machen. Ich atmete zehnmal tief ...
... durch. Und dann sprudelte die ganze Geschichte aus mir hervor. "Verstehst du jetzt? Auch, warum ich dir das eigentlich nie hätte erzählen dürfen?"
Sie lachte. Konnte sich erst einmal nicht einkriegen vor Lachen. Hatte sich schon die ganze Zeit wohl nur mit äußerster Mühe zusammengerissen, bis ich meine Beichte beendet hatte. Klasse. Genau die Reaktion, die ich mir gewünscht hatte. Sagenhaft.
"Tut mir leid, aber das ist wirklich zum Schreien komisch. Dass dich deine Großherzigkeit so in die Scheiße reiten könnte. Oder dass dir das zumindest so vorkommt. Komm, da kann ich dich gleich beruhigen. Ramona wird dir nichts davon übelnehmen. Ich kenne sie da sehr genau. Wie sie sonst auf diese Geschichte reagiert, kann aber selbst ich nicht vorhersagen. Und selbstverständlich werde ich schweigen wie ein Grab. Oh mein Gott, ist das herrlich. Ich könnte jetzt noch mehr dazu sagen, aber das kann ich wiederum nicht, weil ich Ramonas Freundin bin, und ich dir nicht sagen kann, was bei ihr los ist. Nur, dass es jetzt wirklich spannend wird."
"Meinst du, ich sollte sie irgendwie vorwarnen?"
"Nein. Das ist jetzt wirklich erst einmal etwas zwischen Svenja und ihr. Das wirst du nicht ganz nachvollziehen können, aber egal, wie bizarr diese Geschichte wirklich ist, das wird ein Meilenstein in ihrer Beziehung werden. Da bin ich mir ganz sicher."
"Doch, das verstehe ich schon. Dass sie sich wünscht, dass Svenja ihr eben genauso viel Vertrauen entgegenbringt, sich so weit öffnen kann. Das ...