Nachhilfe
Datum: 09.06.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... sie ihn ja sowieso nicht mehr, daher ist er mittlerweile nur noch bei mir. Hat sie wahrscheinlich nicht mal bemerkt. Technisch gesehen bin ich keine Jungfrau mehr. Außer vom Sternzeichen."
"So, so. Du bist echt eine Marke. Aber wirklich clever. Und wirklich süß."
"Ja, süß, clever. Aber begehrenswert? Ehrlich? Ich meine, für dich?"
"Als ob du das nicht längst wüsstest."
"Dann habe ich mir das nicht eingebildet?"
"Nein, das hast du nicht. Aber du verstehst, warum das für mich eine schwierige Kiste ist?"
"Ja."
"Und bitte: Ich verstehe, dass der Schritt, deine Mutter darauf anzusprechen, schon unglaublich schwer für dich ist. Was das für dich bedeutet. Aber denke dabei bitte auch an sie. Und dass sie sehr wohl das Recht hat, nein zu sagen. Dies nicht ein es dir nicht gönnen wollen wäre. Wenn das so ist, endet es dort. Weder du noch ich sollten den Gedanken dann noch einmal aufnehmen. Oder sie umzustimmen versuchen. Okay?"
"K", gab sie zurück und lag wieder in meinen Armen.
"Darf ich dich küssen?"
"Auch das. Wenn du dafür ihre Erlaubnis kriegst. Ohne die, nein. Nicht verhandelbar. Aber ich verstehe, dass du das möchtest. Genau wie ich."
Erst hinterher, bei der Arbeit, ging das Grübeln los. Verdammt, was hatte ich da angestellt? War nicht meine Bereitschaft zu signalisieren, nicht schon etwas, was Ramona zutiefst verletzen könnte? Mir war klar, dass Svenja das nun durchziehen würde.
Am nächsten Wochenende kamen ihre Brüder zurück. Lange würde ...
... sie nicht warten. Wie angekündigt, ihrer Mutter ihren "Geburtstagswunsch" nahebringen. Ramona würde es ihr keinesfalls übelnehmen. Auch da war ich mir ziemlich sicher. Dass Svenja sich ihr so wie mir öffnete, war sicher sogar ihr Wunsch.
Nun, wahrscheinlich aber nicht mit so einer Geschichte. Und was für Konflikte sie das stoßen könnte. Welche Ängste, welche Gefühle das insgesamt auslösen konnte. Im Grunde war unsere Beziehung weiterhin ungeklärt.
Warum? Weil wir das, was wir empfanden irgendwie immer noch nicht einordnen konnten. Konnten oder wollten? Es lief ja, wir hatten nicht nur Sex, wir empfanden auch etwas füreinander. Genossen jede Sekunde, die wir zusammen verbringen konnten.
Unsere kleinen Aktivitäten, auch und gerade mit Svenja zusammen. Unsere kleine, geheime Mini-Familie. Von der die große nichts wissen durfte. Warum? Weil wir für den Schritt noch nicht bereit waren? Noch nicht bereit waren, uns völlig darauf einzulassen?
Wusste ich wirklich, was und wieviel sie für mich empfand? Gab sie sich vielleicht nur mit der Minimal-Lösung zufrieden, weil sie mir mehr nicht zumuten wollte? Oh, verdammt. Eigentlich hätten wir das alles längst mal klären müssen. Dabei hatte ich den Eindruck, dass wir das beide bewusst oder unbewusst vermieden hatten.
Weil das nach hinten losgehen konnte. Und da komme ich und ermutige ihre Tochter mal eben anzufragen, ob sie denn nicht auch mal mit dem Mann ins Bett dürfte, zu dem sie sich noch nicht richtig bekannte, oder ...